Montag, 10. März 2014

Six Nations 2014 Week 4


4. Spieltag 2014


Irland - Italien 46: 7 

Das letzte Spiel von #13 Brian O'Driscoll im heimischen Aviva-Stadium sollte ein Freudenfest werden! Und dieser setzte auch wichtige Akzente im Spiel. Immer wieder brachte er kluge Ballübergaben an, welche die italienische Abwehr in Bedrängnis brachte. So war es auch sein schneller Pass, der in der 7. Minute den Versuch von #10 Jonathan Sexton produzierte. Sexton erhöhte seinen Versuch selber zum 7: 0. Doch die Gäste aus Italien wollten nicht einfach das 'Festmahl' darstellen und hielten sich auf dem Level der Iren, was in der 25. Minute schließlich den Ausgleich brachte, als #11 Leonardo Sato einen freien Ball nach einem Tackling an der Mittellinie aufnahmen und die Seitenlinie entlang zum Versuch sprintete. #10 Luciano Orquera besorgte die Erhöhung. Langsam gewannen die Iren die Überhand und Sexton holte mit einem Straftritt in der 31. Minute die Führung. Auch bei dem zweiten Versuch drei Minuten vor der Halbzeit durch #14 Andrew Trimble war O'Driscoll der Passgeber. Sextons Erhöhung markierte den 17: 7 Halbzeitstand. Es ist schwer zu erklären, was in der zweiten Hälfte mit den Italienern geschah. Über zehn Minuten hielten sie weiter im Spiel dagegen, bis #1 Cian Healey nach einem offenen Gedränge an der Mallinie der Gäste den Ball aufnahm und in die Malzone tauchte. Danach brachen die 'Azzuri' komplett ein. Es folgten vier weitere Versuche durch Sexton (61. Minute), #16 Sean Cronin (69.), #23 Fergus McFadden (78.) und schließlich #17 Jack McGrath (80.), welche die Italiener regelrecht zerschmetterten und das Freudenfest für die Iren perfektionierten. Doch es soll ein weiteres Freudenfest geben, denn nächste Woche könnten die Iren in Paris den Six Nations-Titel holen, wenn sie siegreich sind!



Schottland - Frankreich 17:19

Wie kann man ein solches Spiel verlieren? Das fragen sich bestimmt nicht nur die Schotten, es ist eher ein Rätsel für die ganze Rugby-Nation. Das Heimteam spielte im ausverkauften Murrayfield Stadium über den größten Zeitraum besser und angriffslustiger, während die Gäste aus Frankreich ziemlich zahnlos schienen. Die erste Hälfte lebten sie ausschließlich von den Fehlern der Schotten, was auch die Führung durch zwei Straftritte in der 2. und 11. Minute von #9 Maxime Machenaud zum 6: 0 zur Folge hatte. Doch dann wurden die Schotten noch spielwitziger: #15 Stuart Hogg kickte den Ball acht Meter vor der gegnerischen Mallinie hoch in die Malzone und keiner der springenden Spieler konnte diesen kontrollieren, so dass sich Hogg selber drauffallen lassen konnte - Try für Schottland. #9 Greig Laidlaw sorgte für die 7: 6 Führung durch erfolgreiche Erhöhung. Wieder war es eine Strafe gegen die Schotten, die Frankreich die Führung zurück gaben; wiederum konnte Machenaud in der 17. Minute einen Straftritt verwandeln. Doch das Heimteam war in Spielfreude und in der 22. Minute fand nach schnellen Pässen schließlich #14 Tommy Seymour die Lücke in der französischen Abwehr und rannte in die Malzone. Laidlaw markierte mit der Erhöhung den 14: 9 Pausenstand, da Machenaud den Straftritt bei auslaufender Halbzeit knapp neben die Stangen setzte. Auch im zweiten Spielabschnitt waren die Schotten bissiger und waren nahe am dritten Versuch, doch eine schnelle Angriffsphase endete im Desaster, als #10 Duncan Weir in der 46. Minute zehn Meter vor der französischen Malzone einen langen Pass ansetzte, welchen #14 Yoann Huget abfing und ungehindert bis in die schottische Malzone sprinten konnte. Machenauds Erhöhung erbrachte die 16:14 Führung. Schottland wirkte nun verkrampfter und viele Minuten Spielzeit gingen für neu angesetzte Pakete auf, da die schlechten Rasenbedingungen diese oftmals zusammenbrechen liessen. So wollte es Schottland mit der Brechstange probieren. In der 60. Minute war Laidlaw Straftritt aus langer Distanz zu kurz, also trat nur zwei Minuten später Weir aus etwa gleicher Position an und holte die Führung zurück - 17:16. Ein Punkt war allerdings nicht genug. Weir hätte dies in der 75. Minute ändern können, doch diesmal war der lange Kick knapp vorbei. Und so kam es, wie es kommen musste: der letzte Angriff der Franzosen in der letzten Spielminute endete mit einer Strafe gegen die Schotten und der eingewechselte #21 Jean Marc Dussain verwandelte den leichten Kick sicher zum 19:17. Alle Bemühungen der Schotten waren umsonst und Frankreich hat so nun sogar im kommenden Spiel gegen Irland die Chance auf  den Titelgewinn des Turniers!




England - Wales 29:18

Eines war vor Beginn des Spiels klar: der Verlierer ist raus aus dem Rennen um den Titel. England hatte dazu noch jede Menge Wut im Bauch, hatten sie doch letztes Jahr auf walisischem Boden den Titel an eben jene verloren. Und das Heimteam startete sehr engagiert. Sie setzten die Gäste sofort unter Druck. In der 5. Minute dann der erste Patzer, als nur fünf Meter vor der walisischen Malzone eine Strafe gegeben wurde. Während die Männer in Rot gemächlich zurücktrabten, startete #9 Danny Care das Spiel sofort wieder und sprintete ungehindert zum Versuch. #10 Owen Farrell erhöhte zum frühen 7: 0. Wales konnte immerhin drei Minuten später einen Straftritt erzielen, den #15 Leigh Halfpenny sicher verwandelte. Nun war die Partie auf hohem Niveau, und lediglich Strafen ergaben Punkte, wobei sich Halfpenny und Farrell abwechselten. Zweiterer legte in der 22. Minute zum 10: 3 vor, was Halfpenny fünf Minuten später wieder egalisierte. Das tat er auch mit Farrells Straftritt aus der 27. Minute; diesmal nach nur vier Minuten. Beim Stand von 13: 9 machten die Waliser den zweiten großen Fehler: auf totale Abwehr zu Innenseite hin konzentriert nutzte #12 Billy Twelvetrees einen schnellen Pass und kickte den Ball in die Ecke der Malzone, wo sich der von außen heranstürmende und ungedeckte #13 Luther Burrell nur auf den Ball werfen musste. Farrell erhöhte und schon stand es 20: 9. Dank eines überragend kickenden Halfpenny ging es aber mit 20:15 in die Pause, da er zwei Straftritte in den letzten drei Minuten zwischen die Torstangen jagte. Die zweiten vierzig Minuten waren ein Kampf um jeden Meter, wobei die Gäste mehr bringen mussten. Doch Farrell eröffnete die Punktereigen dieser Halbzeit mit einem Straftritt in der 46. Minute. Eine Vorentscheidung war eigentlich schon die gelbe Karte gegen #1 Gethin Jenkins in der 54. Minute, als er wiederholt das Gedränge zusammenbrechen ließ. Farrell nutzte die Strafe sofort zu drei weiteren Punkten. Wales mühte sich auch in Unterzahl, aber es sprang nur ein weiterer Straftritt durch Halfpenny heraus - 18:26. Allerdings stellte Farrell nur zwei Minuten später den alten Abstand wieder her. Gute zwanzig Minuten blieben den Walisern noch, doch ihre kleinen Fehler behinderten jegliche Chance auf weitere Punkte. Englands Abwehr stand solide und konnte so schließlich das Spiel für sich entscheiden. Damit haben sich die Engländer für das letzte Jahr gerächt und den Titelverteidiger aus dem Rennen gekegelt, dazu die 'Triple Crown' Trophäe gewonnen und noch alle Chancen auf den Turniersieg! Ein Sieg in Italien nächste Woche sollte kein Problem sein - und dann heißt es abwarten, wie sich die Iren in Frankreich schlagen ...

Tabelle: 

1. Irland     (+81) 6
2. England    (+32) 6
3. Frankreich (+ 3) 6
4. Wales      (- 5) 4
5. Schottland (-43) 2
6. Italien    (-68) 0



Dave Dentons' symtomatische Frustration spiegelt alles wieder...
(photo: © INPHO / Morgan Treacy)

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