Sonntag, 16. März 2014

Six Nations 2014 Week 5


5. Spieltag 2014


Italien - England 11:52

Der entscheidende Spieltag begann im Stadio Olimpico und die Frage hier war nur, wie viele Punkte die Gäste aus England in Rom erzielen würden, um ihre Titelchancen zu wahren. Das Heimteam setzte allerdings die ersten Akzente, als #10 Luciano Qrquera in der 6. Minute per Straftritt das 3: 0 erzielte. Dies war allerdings der letzte Wachrüttler, den die Engländer brauchten. #10 Owen Farrell glich nur fünf Minuten später aus und nur weiter zwei Minuten später durchbrach #15 Mike Brown die Abwehrreihen an der linken Außenlinie und stürmte zum Versuch. Farrell erhöhte zum 10: 3. Qrquera konnte zwar noch einen weiteren Straftritt verwandeln, aber spätestens dann waren die Italiener nur noch statisch im Spiel. Farrell selber in der 32. Minute und nochmals der überragende Fullback Brown zwei Minuten vor der Pause ließen den Spielstand bis zum Seitenwechsel auf 24: 6 ansteigen. Italien schien sich in der Pause gefangen zu haben, doch letztlich wurden ihre Bemühungen mit der gelben Karte gegen #5 Marco Bortolami in der 51. Minute unterspült. England nutzte das Überzahlspiel zum Versuch durch #14 Jack Nowell nur eine Minute später. Kurz vor Beendigung des zehn-minütigen Unterzahlspiels tankte sich #1 Mako Vunipola schließlich ebenfalls in die Malzone. Italien entglitt das Spiel, auch wenn sie nach dem nächsten Versuch der Gäste durch #23 Manu Tuilagi und der Erhöhung zum 45: 6 immerhin in Gestalt von #11 Leonardo Sarto den Ball abfingen und ebenfalls einen Versuch legen konnten. In der Nachspielzeit setzte allerdings England den Schlusspunkt, als der Kapitän #7 Chris Robshaw persönlich den letzten Versuch des Spiels legte. Mit dem 52:11 hatten die Engländer zwar nicht genug Punkte gut gemacht, aber vielleicht konnte Frankreich ja durch einen Sieg gegen Irland zum Titel verhelfen. Italien hingegen muss sich der Realität stellen, einen riesigen Schritt zurück gemacht zu haben!



Wales - Schottland 51: 3


Für Wales und Schottland ging es nur noch um die Ehre. Beide Mannschaften waren mit der bisherigen Turnier-Performance nicht glücklich und suchten nach einem rühmlichen Abschluss. Dieser war eigentlich in der 22. Minute zugunsten des Heimteams entschieden. Eine späte Attacke von #15 Stuart Hogg bei einem Befreiungskick von #10 Dan Biggar wurde erst mit gelb deklariert und nach Betrachtung der Wiederholung von Schiedsrichter Jerome Garces wandelte er seine Meinung in eine rote Karte ab! Schottland war also gute 60 Spielminuten in Unterzahl. Bis dahin sah es gar nicht mal so schlecht für die Gäste aus. #9 Greig Laidlaw kickte in der 3. Minute zum 3: 0. Biggar, der die Schüsse auf die Stangen übernahm, da Leigh Halfpenny das Spiel verletzt aussetzte, glich den Stand fünf Minuten später zum 3: 3 aus. Laidlaw patzte dann bei der Gelegenheit, die Führung zurück zu holen. Den Walisern wiederum gelang ein sehr gut gespielter Angriff, bei dem schließlich Halfpenny-Ersatzmann #15 Liam Williams den Ball bekam, welcher sich die Chance nicht entgehen ließ und den Versuch legte. Biggar erhöhte zum 10: 6. Nach der folgenden roten Karte waren die Schotten nur noch auf Abwehren bemüht. Doch auch wenn Wales kein großartiges Turnier gespielt hatte, sind sie immer noch ein Team, welches solche Vorteile für sich nutzt. Zwar hätte Schottland die drei Punkte für Wales nach dem Platzverweis sogar egalisieren können, doch Laidlaw hatte nicht seinen besten Tag mit dem Fuß und der Ball ging neben die Stangen. Bis zur Halbzeit schlug es noch zweimal in der schottischen Malzone ein; #11 George North und #12 Jamie Roberts legten die Versuche, welche Biggar jeweils erhöhte und den Halbzeitstand von 27: 3 markierte. So ging es auch direkt nach der Pause weiter. Gerade eine Minute gespielt wurde der Ball mit schnellen Pässen weitergegeben und North konnte seinen zweiten Versuch legen. So sehr sich Schottland mühte und gerade zwischen der sechzigsten und siebzigsten Spielminute mehrmals an die Malzone anklopfte, es war auch im Angriff ein Problem in Unterzahl zu sein. Wales hingegen konnte noch drei weitere Versuche legen; Roberts gelang es abermals in der 47. Minute, #8 Taulupe Faletau in der 52. und schließlich noch der eingewechselte #21 Rhordri Williams in seinem Debüt für seine Farben liessen den Sieg auf 51: 3 ansteigen. Genugtuung für die Waliser und eine große Schmach für die Schotten sowie ihrem Interims-Coach Scott Johnson, der nun das Zepter an den derzeit noch bei Clermont Auvergne aktiven Vern Cotter übergeben kann...

Aus dem Gelb wurde kurz darauf Rot - und das Spiel für die Schotten verloren...
(photo: © planetrugby.com)



Frankreich - Irland 20:22

Die Tafel war also in Paris gerichtet: Frankreich konnte das Turnier nur noch mit einem 71-Punkte Sieg über die Gäste aus Irland gewinnen, während denen ein simpler Sieg ausreichte, da sie im Laufe der vorherigen Spiele genug Punkte eingeheimst hatten. Allerdings lag der letzte Sieg im Stade de France schon vierzehn Jahre zurück. Und es waren auch die heimischen Franzosen, die von Anfang an attackierten. Schon nach einer Minute verwandelte #9 Maxime Machenaud einen Straftritt zum 3: 0. Irland agierte etwas verkrampft, was sich nur langsam löste. So war ein weiterer Machenaud-Straftritt in der 14. Minute das Resultat. Dann aber spielten die Iren gewitzter und in der 20. Minute fand #10 Jonathan Sexton die Lücke in der Verteidigung und rannte ungehindert in die Malzone. Die Erhöhung vergab er allerdings und Frankreich lag so  mit 6: 5 weiter vorne. Die Gäste hatten aber nun ihre beste Phase der ersten Hälfte und nachdem #13 Brian O'Driscoll in seinem 141. und letzten Spiel für Irland gute Meter machte, konnte #9 Connor Murray den mitlaufenden #14 Andrew Trimble bestens bedienen, womit er in die Malzone tauchte. Diesmal gelang auch die Conversion und es stand 12: 6. Doch die Franzosen waren nicht gewillt, das Spiel abzugeben und zehn Minuten vor der Pause legte #15 Brice Dulin einen wunderbar heraus gespielten Versuch, als nach einer Strafe #10 Remi Tales den Ball hoch in Richtung Seitenfahne der Malzone kickte, #14 Yoann Huget hoch sprang und den Ball in die Arme von Dulin pischte, der nur noch zum Versuch tauchen musste. Das gab dem Heimteam Selbstvertrauen, was sie fünf Minuten später sogar zu einem Drop Goal Versuch verleitete - der Ball flog aber neben die Torstangen. Sexton hätte bei auslaufender Spielzeit die Führung zurück holen können, doch er schoß die relativ einfachen Straftritt daneben und es ging mit 13:12 für Frankreich in die Pause. Die spannende zweite Hälfte wurde punktemäßig von Irland in der 46. Minute eröffnet, als Trimble rechts außen durchbrach, den Ball zu O'Driscoll passte, der nur drei Meter vor der Mallinie gestoppt wurde, wo ihn Murray schnell zu Sexton passte, welcher seinen zweiten Versuch legen konnte. Die Erhöhung war diesmal ein leichtes. Da war der Straftritt in der 52. Minute schon schwerer, aber auch dabei blieb Sexton tadellos und ließ den Spielstand auf 22:13 anwachsen. Frankreich musste sich nochmal reinknien und nach vielen Phasen fand schließlich #2 Dimitri Szarzewski in der 62. Minute eine kleine Lücke. Marchenauds Erhöhung brachte 'Le Bleus' auf 20:22 heran. Marchenaud wurde kurz darauf ausgewechselt, was ungünstig war, denn sein Ersatz #22 Jean Marc Dussain musste sich direkt an einem Straftritt versuchen, aber er war wohl noch nicht ganz auf dem Feld und schoss den Ball neben die Stangen. Es wurde nun ein Duell um jeden Meter, beide Teams versuchten sich irgendwie Vorteil zu schaffen. Frankreich gab in der vorletzten Minute nochmal alles und konnte rechts außen tatsächlich nochmals in die Malzone stürmen, doch dies geschah nur durch einen Vorwärtspass, was einen Regelverstoß darstellte. Irland rettete sich auch noch über die letzte Minute und war mit dem Sieg von 22:20 am Ziel: Six Nations Gewinner!

Tabelle: 

1. Irland     (+ 83) 8
2. England    (+ 73) 8
3. Wales      (+ 43) 6
4. Frankreich (+  1) 6
5. Schottland (- 91) 2
6. Italien    (-109) 0



Six Nations Winner 2014: Irland
(photo: © planetrugby.com)

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