Sonntag, 22. März 2015

Six Nations 2015 Week 5


5. Spieltag 2015





Italien - Wales 20:61

Von den möglichen vier Titelaspiranten musste am letzten Spieltag als erstes Wales im Stadio Olimpic gegen Gastgeber Italien antreten. Die Gäste benötigten neben einem Sieg vor allem Punkte, um noch den ersten Platz zu ergattern. Italien konnte allerdings schon in der 2. Minute die Führung übernehmen, als #15 Kelly Haimona den ersten Straftritt verwandelte. Wales benötigte einige Minuten, um in das Spiel zu kommen, doch in der 8. Minute konnte #15 Leigh Halfpenny den Spielstand per Straftritt ausgleichen. Doch Italien zeigte sich daheim von seiner besten Seite, war den Gästen in dieser Phases ebenbürtig und #22 Luciano Orquera, der für den früh verletzten Haimona eingewechselt war, verwandelte den zweiten Straftritt für die Südeuropäer. Allerdings glich Halfpenny diese Führung in der 13. Minute schnell wieder aus. Er war es auch, der mit einem geschickten Kick in Richtung gegnerischer Malzone den ersten Versuch vorbereitete. #12 Jamie Roberts sprintete am schnellsten zum Ball, nahm ihn im Laufen auf und stürmte ungehindert in die Malzone. Die Erhöhung verzog Halfpenny, doch Wales führte mit 11: 6. Allerdings wollte das Heimteam dem in nichts nachstehen und kämpfte erfolgreich darauf hin. So war es schließlich #11 Giovanbattista Venditti, der sich nach einem Einwurf in der gegnerischen 22 vom Paket löste, zwischen zwei Verteidiger hindurch schlüpfte und in die Malzone tauchte. Orquera erhöhte in der 27. Minute zur 13:11 Führung. In der auslaufenden Hälfte trat #10 Dan Biggar zum Straftritt an, da Halfpenny zwischenzeitlich mit einer Verletzung das Spielfeld verlassen hatte. Er markierte den Halbzeitstand von 14:13. Was dann in der zweiten Halbzeit passierte, hat man im Rugby selten gesehen und sollte den gesamten letzten Spieltag des Turniers die Richtung weisen. Waren die ersten Minuten auf beiden Seiten noch verhalten, konnte #11 Liam Williams in der 48. Minute in die Malzone stürmen, als Italien zuvor eine Strafe bekam, #9 Rhys Webb diese schnell ausführte und dann Williams genau richtig in der Lücke per Pass bediente. Biggar schraubte das Ergebnis auf 21:13 herauf. Nur zwei Minuten später begann die große Zeit des #14 George North: aus der eigenen Hälfte attackierten die Waliser, Williams überquerte die Mittellinie und passte zu North, der in die Malzone sprintete. Nun sogar in Überzahl konnte North fünf Minuten später links Außen seinen zweiten Versuch legen und zur Mitte der zweiten Hälfte schlug North ein drittes Mal in der Malzone der Italiener ein, als er sich durch die Mitte tankte und sich von keinem Verteidiger niederringen ließ. Da Biggar alle drei Versuche erhöhte, stand es nun 42:13. Doch das war noch nicht das Ende: eine weitere gelbe Karte machte es den Italiener schwer, die nun punkte-durstigen Gäste aufzuhalten. In der 67. Minute war es Webb selber, der den Ball aus dem Paket übernahm und sich die letzten zehn Meter in die Malzone arbeitete. Auch wenn diese Erhöhung daneben ging, Wales hatte noch nicht genug. Kapitän #7 Sam Warburton sprintete in der 70. Minute in die Malzone und nur zwei Minuten später legte der eingewechselte #23 Scott Williams den achten Versuch für die Gäste. Italien war komplett auseinander genommen worden, erarbeiteten sich aber immerhin in den letzten Sekunden des Spiels noch einen Versuch, als sie aus der eigenen 22 angriffen und #14 Leonardo Sarto den Großteil der Strecke hinter sich brachte und den Versuch legte. Die Erhöhung ging daneben und Wales nahm den Franzosen nicht nur deren geringen Titelchancen, sondern schob sich mit dem 61:18  erstmal auf den ersten Platz, den Irland nur mit einem 20 Punkte-Sieg und England mit einem 16 Punkte-Sieg würde erobern können...






Schottland - Irland 10:40

Irland wusste, was sie im Murrayfield Stadium, welches übrigens auf den Tag genau 90 Jahre alt wurde, erarbeiten mussten, um Tabellenerster zu werden. Und so legten sie aggressiv los und wurden schon nach fünf Minuten belohnt, als nach mehreren Attacken in der gegnerischen 22 Kapitän #5 Paul O'Connell eine freie Bahn in die Malzone fand und #10 Jonathan Sexton den Versuch zum 7: 0 erhöhte. Dieser erhöhte in der 10. Minute auch den Spielstand per Straftritt zum 10: 0. Die Schotten kamen nur langsam in Tritt, doch in der 18. Minute fanden sie sich dann auch auf der Anzeigetafel wieder, als #9 Greig Laidlaw einen Straftritt verwandelte. Kaum hatte das Heimteam eine konkurrenzfähige Performance erreicht, patzten sie bei einem Einwurf der Iren. Der Ball wurde sofort an #7 Sean O'Brian übergeben, der durch die Abwehr schoss und in die Malzone gelangte. Sextons Erhöhung war das 17: 3. Schottland arbeitete sich zurück ins Spiel, übernahm mehr und mehr Spielzeit und nach einem offenen Gedränge fünf Meter vor der Malzone passte Laidlaw nach außen zu #6 Adam Ashe, der direkt #10 Finn Russell anspielte. Dieser hatte dann nur noch die Mallinie zu überqueren. Laidlaw verkürzte auf 10:17. Sechs Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit markierte Sexton den Pausenstand von 20:10, da Schottland aus seinen Möglichkeiten nichts zu machen wusste. Auch in Halbzeit zwei brauchte Irland nur fünf Minuten, um zu Punkten, allerdings war es diesmal nur ein Straftritt von Sexton. In dieser Phase leistete sich das Heimteam einfach zu viele Strafen. Die Entscheidung fiel dann in der 50. Minute, als Sexton den Ball einige Meter vor der gegnerischen Mallinie bekam, nach links raus lief, die Gegner mitzog und dann auf innen herbeistürmenden #13 Jared Payne passte, der ungehindert unter die Malstangen laufen konnte. Sexton erhöhte zum 30:10. Schottland musste dann auch noch in Unterzahl weiterspielen, während Irland noch einen Punkt brauchte, um in der Tabelle an den Walisern vorbei zu ziehen. Vielleicht waren es die Nerven, dass Sexton zwei Straftritte neben die Stangen trat, aber in der 62. Minute war es dann soweit: der Ball ging durch die Stangen und Irland war an Wales vorbei gezogen. Keiner glaubte mehr, dass sich Schottland nochmals aufbäumte. So legten die Gäste sogar noch einen weiteren Versuch und wieder war es O'Brian, der den Ball in das Malfeld drücken konnte. Wie glücklos Schottland war, zeigte sich vier Minuten vor dem Ende: #15 Stuart Hogg durchbrach die Abwehr, doch bevor er den Ball auf den Boden des Malfeldes drücken konnte, fiel er ihm durch ein Tackling aus der Hand und die Chance auf Punkte war dahin. Das Heimteam verabschiedete sich mit einer erbärmlichen Leistung und dem letzten Platz in dem Turnier, während Irland nun vorgelegt hatte. England musste die Franzosen mit 26 Punkte schlagen...





England - Frankreich 55:35

Das letzte Spiel im diesjährigen Turnier sollte also die Entscheidung bringen. England war gefordert, die Gäste aus Frankreich mit 26 Punkten zu schlagen. Die Franzosen hingegen wollten sich den Frust aus der Seele spielen; wieder einmal wurde deren Leistung im Turnier als nicht würdig angesehen und die Chance auf den Titel war nicht durch eigene Leistung entstanden. England brachte sich schnell in die richtige Spur, denn sie attackierten direkt offen und schließlich tauchte #9 Ben Youngs in der 2. Minute in die Malzone. #10 George Ford erhöhte zum 7: 0. Er vergab allerdings drei Minuten später einen Straftritt, was die Franzosen aufzuwecken schien. Sie machten es in Gestalt von #10 Jules Plisson besser und markierten mit einem Straftritt das 3: 7. England attackierte sofort weiter, verlor aber in der 14. Minute den Ball, welchen #9 Sebastien Tillous-Borde aufnahm und über 75 Meter ungehindert in die gegnerische Malzone rannte. Die Erhöhung ging daneben, doch Frankreich führte plötzlich 8: 7. Und es kam noch schlimmer für das Heimteam, als in der 18. Minute #11 Noa Nakaitaci den Ball bei einem Konter bekam und links Außen in die Malzone rannte. Bei dem Versuch den Ball für die Erhöhung besser zu platzieren wurde er dann ins Aus gedrängt, doch per Videobeweis hatte er den Ball einen Hauch früher zu Boden gedrückt, als er im Feldaus auftrat. Plisson erhöhte und es stand 15: 7 für die Gäste. Sie hätten die Führung noch ausbauen können, doch Plisson kickte in der 22. Minute den Ball neben die Stangen. Das motivierte nun die Engländer, Ford machte es besser bei seinem Straftritt in der 27. Minute und nur drei Minuten später fand sich #14 Anthony Watson in der Malzone wieder. Ford erhöhte zur 17:15 Führung. Das Spiel wurde immer offener, beide Teams gaben die Abwehr mehr und mehr auf. In der 36. Minute täuschte Youngs einen Pass aus einem offenen Gedränge an, sprintete aber selber unter die Torstangen. Ford erhöhte nicht nur den Versuch, sondern verwandelte bei auslaufender Halbzeit noch einen Straftritt zum 27:15 Pausenstand. England benötigte noch 14 weitere Punkte zum Titel, allerdings spielten die Franzosen nicht richtig mit und verkürzten drei Minuten nach Wiederanpfiff durch einen Versuch von #12 Maxime Mermoz und der Erhöhung von Plisson auf 22:27. Dann war England wieder an der Reihe; Youngs führte eine Strafe schnell aus, sprintete los und bediente schließlich Ford, der unter die Stangen tauchte und anschließend den Ball zwischen diese kickte. Die Gäste antworteten mit einem Penaltykick von #21 Rory Kockott, doch das Heimteam konterte mit einem weiteren Versuch durch #11 Jack Novell. Ford markierte das 41:25 - und es waren noch 25 Minuten zu spielen. #6 James Haskell sah kurz darauf die gelbe Karte wegen Beinstellen und 'Les Bleus' schnupperte nochmal eine Chance. Sie nutzten sie auch mit einem Versuch von #1 Vincent Debaty. Allerdings waren die Engländer wie aufgedreht und legten nur vier Minuten später ihrerseits auch wieder einen Versuch durch #8 Billy Vunipola. Ford erhöhte diesen aber im Gegensatz zu seinem Gegenüber Kockett. Frankreich spielte unbeeindruckt weiter und verkürzte in der 67. Minute wieder durch einen Versuch von #16 Benjamin Kayser zum 35:48. Es fehlten dreizehn Punkte zum Titel für England. Aber es waren auch noch 12 Minuten auf der Uhr und die 'Three Lions' versuchten nochmal alles. In der 75. Minute war es dann abermals Novell, der in die Malzone stürmte und Ford erhöhte auf 55:35 - sechs Punkte und noch vier Minuten zu spielen. England drängte nochmal zur gegnerischen Malzone und kamen mit einem Paket bis auf zwei Meter heran, doch ein Vergehen beim Blocken gab den Franzosen den Ball bei abgelaufener Uhr. Nach zwei Phasen merkten sie, dass nichts mehr nach vorne ging und so beendeten sie schließlich den Thriller in Twickenham. England hatte ein großartiges Spiel gemacht, doch stehen am Ende mit leeren Händen da, während im Murrayfield Stadium die frisch geduschten Iren die Trophäe als Sieger des 'Six Nations' Turniers 2015 entgegen nahmen!



Tabelle: 

1. Irland     (+ 63) 8
2. England    (+ 57) 8
3. Wales      (+ 53) 8
4. Frankreich (+  2) 4
5. Italien    (-120) 2
6. Schottland (- 55) 0



Irland verteidigt den Titel im Jahr 2015
(photo:planetrugby.com)

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