Dienstag, 14. April 2015

Die Entführung der Delia Wright - Lyndsay Faye

Rezension zu 'Die Entführung der Delia Wright' von Lyndsay Faye



Erscheinungsjahr: 2015 (Originalausgabe: 2013)
Format: Taschenbuch
Seitenanzahl: 458
Verlag: dtv
ISBN-13: 978-3-423-26043-5
Preis: 14,90 €


KURZBESCHREIBUNG: 
Als am Valentinstag des Jahres 1846 Mrs. Lucy Adams in Timothy Wildes Büro stürmt und berichtet, dass ihr Sohn Jonas und ihre Schwester Delia entführt wurde, ahnt der erste Ermittler der jungen New Yorker Polizei noch nicht, dass er in einen Fall rauscht, der in in die Korruptionen, Intrigen und Gewalttätigkeiten rund um die Sklaverei bringt. Denn wie auch Lucy sind ihre Schwester Delia und ihr Sohn schwarzer Abstammung. Der tapfere Polizist muss erleben, wie dieses brisante Thema nicht mal vor Zwistigkeiten unter den Kollegen halt macht und wie stark dieses Thema von der Politik sowie der Gesetzeslage beeinflusst wird. Als einen Tag später im Schlafzimmer seines Bruder Valentine, einem einflussreichen Polizisten und Feuerwehrmann von New York eine farbige Leiche gefunden wird, merkt Timothy schnell, dass ihm der Fall über den Kopf zu steigen droht!

KOMMENTAR:
In dem zweiten Roman um den Polizisten Timothy Wilde führt uns die Autorin Lyndsay Faye geschickt durch eine kleine Geschichte über einen Diebstahl in die Epoche des 19. Jahrhundert in New York und damit langsam zu ihren aus dem ersten Roman bekannten Charakteren hin. Somit muss man den vorherigen Band 'Der Teufel von New York' gar nicht gelesen haben, um in diesem historischen Kriminalfall zurechtzukommen. Auf den Seiten gibt Faye ihren Figuren noch mehr Tiefe und Background, was den Leser etwas mehr an die Romane bindet, denn es gelingt ihr wunderbar, die Empfindungen und Gefühle - besonders von Timothy - herüber zu bringen, wie es zumeist nur eine Frau beschreiben kann. Sehr gelungen! Der Autorin gelingt es auch sehr gut, detailgetreu die Zustände des damaligen New Yorks zu beschreiben und in Worten lebendig werden zu lassen. Ein kleiner Verdienst ist das bestimmt auch vom Einsatz der Gaunersprache, welche ja tatsächlich so genutzt wurde. Und dann wagt sich Faye dazu an ein Thema, was es schon in sich hat: Die Sklaverei in Amerika war in der damaligen Zeit wirklich mehr als nur ein Brennpunkt; schlussendlich lehrt uns die Geschichte, dass der in dem Roman nur als eine Ahnung eines kommenden Bürgerkriegs schließlich aufflammte und die Nation in Nord und Süd spaltete! So ist der Zweitling um den sympatischen ersten Ermittler von New York nahe dem Vorband, wobei mich das Thema dessen noch stärker berührte - trotzdem: spannender Stoff für tolle Leseabende...
8,9 von 10 Punkte

BESONDERHEITEN:
- zweiter Roman um Timothy Wilde, einem Ordnungshüter der ersten Polizei von New York
- historisches Nachwort
- kleines Glossar der Gaunersprache 'Flash'

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