Freitag, 25. März 2016

Six Nations 2016 Week 5


5. Spieltag 2016



Wales - Italien 67:14 

Wurde Italien nach der Klatsche gegen die Iren ziemlich gescholten und die Rufe nach einer Relegation zu den Amateurligen laut, kam es am letzten Spieltag der diesjährigen 'Six Nations' gegen Wales noch schlimmer. Das Heimteam startete offensiv und konnte nach einer Gasse an der gegnerischen 5-Meter-Linie mit einem wuchtigen Paket zum Malfeld gelangen, wo #9 Rhys Webb in diese tauchte. #10 Dan Biggar erhöhte zum 7: 0. Wegen Abseitsspiel der Italiener konnte Biggar in der 15. Minute den Spielstand auf 10: 0 ausbauen. Wales attackierte weiter und nur durch eine Behinderung und einer folgerichtigen gelben Karte an #9 Guglielmo Palazzani hielten sie diese von einem Versuch ab. Biggar verwandelte den Straftritt. Noch in der Überzahl gelang Wales der nächste Versuch, als Biggar durch Doppelpassspiel mit #12 Jamie Roberts die Abwehr ausspielte. Er erhöhte auch zum 20: 0. Wales war dermaßen überlegen, dass sogar ein Angriffsspiel aus der eigenen 22 erfolgreich durchgeführt werden konnte und #13 Jonathan Davies die letzten dreißig Meter überbrücken konnte. Biggar stellte den Halbzeitstand von 27: 0 her. Italien konnte einem schon etwas leid tun, konnten sie ihre vielen verletzungsbedingten Ausfälle nicht kompensieren. So wirken sie in der zweiten Hälfte leb- und kraftlos. Immerhin erzielten sie noch zwei Versuche, welche Palazzani in der 54. Minute und #12 Gonzalo Garcia in der 62. Minute in die Malzone legten. Allerdings erzielte das Heimteam weitere fünf Versuche! Roberts konnte nach fünf Minuten links außen in die Malzone tauchen, nachdem Wales seit Beginn der zweiten Hälfte unbarmherzig attackierte. #14 George North startete in der 49. Minute aus der eigenen Hälfte einen Sprint, den kein Italiener wirklich stoppen konnte und in dem Malfeld endete. #15 Liam Williams tauchte in der 57. Minute links außen in das Malfeld; #20 Ross Moriarty löste sich in der 65. Minute aus einem Paket und hechtete über die Mallinie und nach einer schnell ausgeführten Strafe nahm dieser in der 78. Minute den Pass an und gelangte zum zweiten Mal in dem Malfeld. In der Nachspielzeit attackierte Wales unnötigerweise nochmals und #21 Gareth Davies legte den neunten Versuch zum 67:14, dem höchsten Sieg in der Ära der 'Six Nations'. Italien benötigt dringend eine Änderung - auch wenn das bedeuten würde, den Coach Jaques Brunel auszutauschen...





Irland - Schottland 35:25

Ein Spiel ohne entscheidende Einflüsse auf die Tabelle des 'Six Nations' Turnier wurde trotzdem von beiden Teams engagiert und spannend vorgetragen. In den ersten zwanzig Minuten hatte das Heimteam hauptsächlich den Ball und #10 Jonathan Sexton nutzte so in der 6., 13. und 18. Minute drei von vier Straftritten wegen diversen Vergehen der Schotten an dem Kontaktpunkt zu neun Punkten, während die Gäste nur in der 18. Minute eine Chance auf Punkte hatte, welche #9 Greig Laidlaw umgehend nutzte. Aus dem Nichts kam so die Führung der Gäste, als #15 Stuart Hogg einen Befreiungskick der Iren aufnahm, vor der Mittellinie einen Pass antäuschte, der mehrere Abwehrspieler auf den falschen Fuß brachte und dann wie ein Blitz in das gegnerische Malfeld sprintete. Laidlaw sicherte dann die 10: 9 Führung. Die Schotten behinderten sich leider selber; ausschlaggebend für den ersten Versuch der Iren war die gelbe Karte gegen #6 John Barclay in der 25. Minute, denn die Iren nutzten das Überzahlspiel geschickt und #6 C.J. Stander tauchte drei Minuten später in das Malfeld der Gäste. Sexton erhöhte auf 16:10. Nur drei weitere Minuten später schlug es wieder ein, als ein territorialer Kick in die schottische 22 niemand aufnehmen konnte, weil sich Hogg und #14 Tommy Seymour gegenseitig über den Haufen rannten. Nutzniesser war #11 Keith Earls, der den Ball so ungehindert aufnehmen und zum Versuch tragen konnte. Sexton verzog die Erhöhung, aber Irland führte 21:10. Immerhin hielt ein Straftritt von Laidlaw in der Nachspielzeit das Spiel spannend. Die zweite Halbzeit war hart umkämpft und wieder war es das Heimteam, dass die ersten Punkte markierte. Nach einigen Phasen waren die in grün spielenden Männer nahe des Malfeldes als #9 Conor Murray anstatt eines Passes die letzten Meter einfach selbst überbrückte. Die Erhöhung zum 28:13 war für Sexton ein leichtes. Schottland gab aber nicht auf, hatte nun selber mehr Spielanteile und konnten mehrere Phasen den Ball vorwärts bewegen. Befördert durch schnelle Pässe konnte #4 Richie Gray in der 56. Minute geradezu leichtfüßig in das Malfeld der Gegner marschieren. Laidlaw verkürzte auf 20:28. Wie auch in der ersten Hälfte war es eine gelbe Karte, die Irland zum Vorteil verhalf. Als #12 Alex Dunbar wegen gefährlichen Tacklings in der 68. Minute vom Feld musste, waren die Iren 60 Sekunden später durch schnelles Aufnehmen und Laufen mit dem Ball in dem Malfeld - #5 Devin Toner legte den Versuch, welchen Sexton zum 35:20 erhöhte. In der 77. Minute musste dieser wegen Attackieren des Kontaktpunktes von der Seite aus die gelbe Karte annehmen und das Spiel war vorzeitig für ihn beendet. Es war aber eh nicht mehr viel Zeit auf der Uhr. Schottland machte nochmals Druck und ein Pass nach rechts außen, der von #13 Duncan Taylor direkt weiter an den Seitenrand gepitcht wurde, wo Dunbar den Ball aufnehmen und in dem Malfeld ablegen konnte, brachte nochmal fünf Punkte, aber die schwere Erhöhung verzog Laidlaw und dann war auch schon Ende. Irland gewinnt mit 35:25 und Schottland hadert mit den eigenen Fehlern... 



Frankreich - England 21:31

Die einzige Frage, die noch beantwortet werden wollte, war, ob England den 'Grand Slam' schaffte, also alle Gegner der 'Six Nations' schlagen konnte. Die Franzosen hätten dies gerne verhindert und spielten auf dem Level der Gäste, doch diese machten einfach mehr aus den Gelegenheiten. Das Heimteam ging nach Foulspiel durch den Straftritt von #9 Maxime Machenaud in der 3. Minute in Führung, doch durch ein hohes Tackling beim Wiederankick ließ #12 Owen Farrell den Spielstand schnell wieder ausgleichen. In der 12. Minute fand #9 Danny Care knapp hinter der Mittellinie eine riesige Lücke vor sich und nutzte diese. Sein Sprint endete unter den Malstangen zur 8: 3 Führung, welche Farrell noch erhöhte. Drei Minuten später konnte Machenaud einen Straftritt dagegen halten. Es zeigte sich aber im Anschluss, warum England dieses doch recht spannende Spiel gewann. Nach mehreren Phasen bekam #3 Dan Cole den Ball in die Hand, konnte von zwei Abwehrspielern nicht gestoppt werden und rollte aus dem Tackling des dritten in das Malfeld zum Versuch. Farrell erhöhte zum 17: 6. Einzig der schlechteren Disziplin der Engländer war es zu zusprechen, dass Machenaud den Spielstand durch Straftritte in der 29. wie 40. Minute noch auf 12:17 verkürzte. Farrell bekam in der Nachspielzeit sogar auch noch die Chance auf einen Straftritt, doch sein Kick ging knapp neben die Stangen. Als Machenaud in der 44. Minute sogar per Straftritt auf 15:17 verkürzte, war das Spiel sehr offen. Wieder war eine Strafe beim Wiederankick der Auslöser für die sofortige Egalisierung durch Farrell. Zur Freude der Fans war es in der 51. Minute wieder ein Straftritt von Machenaud, der den Punkteabstand auf zwei schrumpfen lies. England zeigte jedoch nicht so viel Nervosität, auch wenn der Drop Goal Versuch von #10 George Ford in der 52. Minute daneben ging. Die Gäste waren einfach gewillt zu gewinnen. Die Vorentscheidung kam in der 56. Minute. Ford sprintete an die gegnerische 22, doch statt eines Passes kickte er den Ball in Richtung linke Malfeldlinie, wo #14 Anthony Watson diesen nach einem kurzen Sprint aufnehmen konnte und sich dann in das Malfeld streckte. Die Erhöhung von Farrell ging daneben, doch die Führung war mit 25:18 ein wenig sicherer. Machenaud machte es in der 60. Minute mit dem Straftritt zum 21:25 wieder spannender. Beide Teams mühten sich, die nächsten Punkte könnten das Spiel entscheiden. Es war Farrell, der diese in der 72. Minute per Straftritt auf die Anzeigetafel brachte. Irgendwie fehlte dem Heimteam die entscheidende Idee, sie spielten mit, aber das war es auch. Ford versuchte sich drei Minuten vor dem Ende an einem weiteren Drop Goal, wohlwissend, dass bei Misserfolg ein Straftritt folgen würde. So kam es auch: der eingewechselte #18 Xavier Chiocci musste wegen Foulspiels vom Platz und Farrell besorgte das 31:21 - das war auch der Endstand und der 'Grand Slam' für die Engländer, die mit neuem Trainer Eddie Jones tatsächlich den 'Six Nations' Titel holten und die Worldcup-Pleite vergessen machen konnten...

Tabelle: 

1. England    (+62)10
2. Wales      (+62) 7
3. Irland     (+41) 5
4. Schottland (+ 7) 4
5. Frankreich (-27) 4
6. Italien   (-145) 0


Sieger des Six Nations Turniers 2016: ENGLAND
(photo:planetrugby.org)



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