Dienstag, 12. September 2017

The Stand: Das letzte Gefecht - Stephen King

Rezension zu ' The Stand: Das letzte Gefecht' von Stephen King



Erscheinungsjahr: 1984 / Vollversion 1990 (Original: 1978)
Format: Taschenbuch
Seitenanzahl: 1712
Verlag: Heyne
ISBN-13: 978-3-453-43818-7
Preis: 17,99 €


KURZBESCHREIBUNG: 
Es beginnt mit dem Unfall des flüchtigen Charles D. Campion samt seiner Frau und ihrem Kind, bei dem in dem kleinen Nest Arlette/Texas die komplette Tankstelle wegrasiert wurde. Nur durch die Geistesgegenwart von den ansässigen Mitbürgern konnte ein größeres Unglück verhindert werden. Das bringt den meisten jedoch nicht viel, konnte Campion nur durch einen technischem Fehler von seiner Basis in Kalifornien fliehen, nachdem sich dort bei Tests mit Viren ein dramatischer Unfall ereignet. Dieser offiziell 'Captain Trips' genannte Virus verbreitet sich leichter als eine simple Grippe und ist absolut tödlich! Das Ende der Menschheit scheint nahe, nur wenige Menschen wie zum Beispiel Stuart Redman, der bei dem Unfall an der Tankstelle zugegen war, sind gegen den Virus resistent. Nach einer Orientierungsphase machen sich die Verbliebenen auf den Weg, um sich zu sammeln, denn alle scheinen von einer alten Frau namens Abagail zu Träumen, welche die Überlebenden zu sich ruft. Aber sie träumen auch von einem schwarzen Mann, dem ebenfalls nicht wenige Menschen anziehend finden. Keiner der Überlebenden ahnt: dies ist der Beginn des Endkampfes von Gut gegen Böse!

KOMMENTAR:
'The Stand: Das letzte Gefecht' ist auch schon vor seiner Vervollständigung im Jahre 1990 das längste Werk vom 'Meister des Horrors' namens Stephen King gewesen und bis dato noch nicht an Seitenzahl und Wörtern überholt worden. Die jüngste deutsche Ausgabe hat sage und schreibe 1712 Seiten inne! Oft wird der Roman als Kings Meisterwerk genannt, auch wenn seine komplette Saga um den 'dunklen Turm' noch epischer angelegt ist. Allerdings sind dies auch summa summarum acht Bücher. Im vorliegenden Werk geht es unschwer zu erkennen um eine Endzeit-Story, bei der sich der Autor sehr akribisch um gefühlte endlos viele Charaktere kümmern scheint. Einigen entledigt er sich ziemlich schnell, anderen widmet er mehrere Seiten. Figuren wie zum Beispiel Stuart Redman, welcher praktisch von Beginn an Zeuge des Untergangs der Welt wird und sogar von den staatlichen Stellen als Versuchskaninchen herhalten muss, folgt er jedoch auf Schritt und Tritt. Oder dem Musiker Larry Underwood, welcher durch plötzlichen Ruhm vor Ausbruch der Epidemie in das altbekannte 'Sex & Drugs & Rock'n'Roll' Loch gerät und mit dem Anfang vom Ende praktisch wieder auf den rechten Weg gelangt - was jedoch angesichts der Ereignisse zu spät erscheint. Viele Kritiker des Buches sehen in dieser Ansammlung von persönlichen Schicksalen die Schwachstelle, da sie als überflüssig erscheinen und der eigentlichen Handlung nicht dienlich sind. Nun, darüber lässt sich gewiss (oder eben überhaupt nicht) streiten. Stephen King hat mit 'The Stand' auf jeden Fall erstmalig gezeigt, was für ein begnadeter Erzähler er doch ist und nicht nur banalen Horror abliefert! Diese kleinen Anekdoten über Protagonisten und wie sie mit der Epidemie und all ihren Auswirkungen umgehen sind sehr interessant, manchmal gar sarkastisch oder ironisch geschildert worden. Seine Figuren müssen sich den Fragen über Religion und Zivilisation, später auch über die Rechte des Menschen machen. Für meinen Teil fand ich die Gedankengänge zumeist unterhaltsam. Der rote Faden geht dabei übrigens nie verloren, mühelos kann man den Geschehnissen folgen. Allerdings tat ich mich mit diversen Visionen der Akteure manchmal schwer. Dieses Problem habe ich jedoch bei den meisten Büchern, welche Visionen als starken Antrieb zur Handlung nutzen. In der Gesamtübersicht beschreibt King hier nun das altbekannte Thema vom Kampf des Guten gegen das Böse, jedoch auf eine bis dato neue Art und Weise; schon alleine Randall Flagg, der in dem Roman die dunkle Seite verkörpert, ist eine ungewohnte Variante dessen. Kein Wunder, dass viele Autoren dieses Buch mittlerweile als Inspiration für ihre eigene Endzeit-Vorstellung nutzten. Ein dicker Wälzer, der den Leser einige Zeit beschäftigt und in eine düstere wie augenscheinlich hoffnungslose Endzeit unserer geliebten Erde aufhalten lässt...
9,3 von 10 Punkte

BESONDERHEITEN: 
- die Neuauflage enthält zwei Vorworte: eines für 'vor dem Kauf' und eines für 'nach dem Kauf'...

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