Sonntag, 4. Februar 2018

Borg / McEnroe

Sehenswertes aus Kino und TV ...


Borg / McEnroe

Kurzbeschreibung:
London 1980: auf dem Tennis Court in Wimbeldon herrscht seit vier Jahren der Schwede Björn Borg, der mit seiner knallharten Kalkulation und Effizienz für jeden Gegner eine unüberwindbare Mauer zu sein scheint. Nun kann Borg mit einem fünften Wimbeldon-Sieg Geschichte schreiben - der Druck auf ihm ist dementsprechend groß! Außerdem gibt es da dieses junge amerikanische Talent namens John McEnroe, der mehr psychologisch seine Spiele zu gewinnen scheint und gerade durch seine emotionalen Aussetzer in den Fokus der Öffentlichkeit geraten ist. Der Junge aus Übersee nimmt kein Blatt vor den Mund und stößt jeden vor den Kopf, der nicht seiner Meinung ist. Doch Borg erkennt schnell: dieser Mann kann eine große Konkurrenz im Kampf um den Titel in England werden und mit jeder Runde scheint es realistischer zu werden, dass das Finale zwischen diesen beiden so unterschiedlichen Charakteren ausgetragen wird!

Kommentar:
Es ist doch immer wieder interessant zu Sehen, aus was die Macher von Filmen ihren Stoff holen. Besonders bei sportlichen Events. Mich persönlich gefallen solche Filme und so musste ich mir auch den Film 'Borg / McEnroe' anschauen, obwohl ich nie je Tennis gespielt habe und es nur zur Becker - Graf Zeit (wie wohl die meisten Deutschen) im TV angeschaut hatte. Der Film von Regisseur Janus Metz Peterson besticht zum einen durch seine authentische Darstellung der auslaufenden Siebziger Jahre und natürlich durch die Hauptdarsteller. Was der eher unbekanntere Sverrir Guonason als Björn Borg und der eher durch Actionfilme wie 'Transformers 3' bekannte Shia LaBelouf abgeliefert haben, ist schon stark. Sie lassen den Zuschauer wirklich glauben, dass es sich bei dem Film um Aufnahmen dieser Zeit handelt! Eine beeindruckende Leistung, natürlich auch von Maske und Co. Das über 100 Minuten lange Werk wirft einen tiefen Einblick in das Seelenleben der Spieler und fokussiert sich dabei auf dem Druck, den diese beiden mit großem Anteil durch die Medienlandschaft ausgesetzt waren. Björn Borg ist hier ein wenig vorrangig behandelt, er war damals einfach ein Phänomen in seiner Sportart und der Regisseur versucht dies auch schlüssig zu begründen. McEnroe hingegen, der ebenfalls keinen leichten Einstieg in das Tennis-Business hatte, wird zwar auch in diesem Streifen als der etwas grobe Rebell dargestellt, allerdings geben viele Szenen auch den Ursachen einen Hintergrund. Ganz klar war er ebenfalls sehr talentiert und ein großer Analyst seiner Gegner. Wenn auch nicht vielleicht nicht so akribisch wie Borg. Das Finale selbst wurde in dem Film - versehen mit einigen Aufnahmen von damals - wirklich spannend inszeniert, was auch den absoluten Tennis-Fremdling mitnehmen sollte. 'Borg / McEnroe' ist fraglos ein sehr guter Sportfilm, der leider womöglich aufgrund seiner Herkunft im nordeuropäischem Raum nicht in den großen Film-Säle gezeigt wurde. Es kommt heutzutage leider immer seltener drauf an, was der Film bietet - sondern was er einbringt! Dabei ist dieser ernsthaft ein durch und durch gelungener Streifen!

Film-Infos:
Originaltitel: Borg / McEnroe
Veröffentlichungsjahr: 2017
Produktionsland: Schweden, Finnland, Dänemark
Produktionsgesellschaft: Universum
Länge: 108 min.
Altersfreigabe: FSK 0 (Kino)

Trailer zum Film...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen