Samstag, 3. März 2018

Todesmarsch - Richard Bachman

Rezension zu ' Todesmarsch' von Richard Bachman



Erscheinungsjahr: 2013 (Original: 1979)
Format: Taschenbuch
Seitenanzahl: 383
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-43691-6
Preis: 9,99 €


KURZBESCHREIBUNG: 
Warum Ray Garraty an dem 'Langen Marsch', welcher sich jährlich für alle maximal siebzehnjährigen Teilnehmer vom 1. Mai an beginnend von der kanadischen Grenze an durch die vereinigten Staaten zieht, mitmachen wollte, konnte er gar nicht erklären. Nicht aus der Geldnot heraus oder weil ein Verwandter gesundheitliche Probleme hatte; der Junge aus Maine sah wohl mehr den Kick in dem Marsch. Doch mit jeder Meile, welche die zum Anfang einhundert Mann starke Gruppe hinter sich lässt, tauchen mehr und mehr Fragen, Ängste und Vorstellungen auf, die ihm ganz und gar nicht behagen. Natürlich wäre es toll, als letzter verbleibender Teilnehmer noch zu gehen und den Marsch zu gewinnen denn diesen Sieger erwartet neben seinem größten Wunsch die finanzielle Aussorge. Allerdings sind alle anderen Geher zu diesem Zeitpunkt tot, denn das ist der hohe Preis bei dieser landesweit übertragenen Veranstaltung - ein Gewinner ... neunundneunzig Tote!

KOMMENTAR:
Der Roman 'Todesmarsch' ist nach 'Amok' der zweite, den der amerikanische Autor Stephen King unter dem Pseudonym Richard Bachman auf den Markt gebracht hat. Zum einen war ja das Genre ein anderes, welches er sonst bediente, zum anderen wollte er wirklich wissen, ob er tatsächlich ein so guter Autor sei, wie die Verkaufszahlen unter dem Namen Stephen King liefen. Die Bücher liefen gut, aber richtig Kasse wurde wohl erst nach bekannt werden gemacht. Das hatte King allerdings nicht beabsichtigt. Auch nach dem erneuten Lesen muss ich sagen, dass die Fiktionen des Autors Bachman düster sind und leider gar nicht so abwegig! Das erste Werk 'Amok' ließ King ja schon wegen vielen Schießereien auf amerikanischen Schulen vom Markt nehmen und ehrlich gesagt wäre ich nicht überrascht, wenn in diesem Land solch ein Todesmarsch tatsächlich gestartet würde. Die Handlung ist recht simpel. Es geht ums Laufen und um Dialoge. Das wird alles in eine Achterbahn an Emotionen gepackt, welche zwischen nichts geringerem als Tod oder Leben wandeln. Die Gedanken der Läufer sind teilweise sehr spannend und allesamt sehr authentisch. Sei es nun der so gerne beleidigende Barkovitch, der geheimnisvolle Stebbins oder der kumpelhafte McVries; alle besitzen eine gewisse Tiefe. Der Leser kann einfach nur an den unterschiedlichen Charakteren Gefallen finden, auch wenn er nicht wirklich weiß, ob diese auf der nächsten Seite nicht schon ausgezählt wird und die rote Karte in Form von Gewehrkugeln erhält. Bachman/King zeigt sich hier auch sehr gesellschaftskritisch, diese vielen Schaulustigen des Marsches stellen die wahrhaftige Krankheit in der Menschlichkeit dar und der gesamte Land hat sich unter dem 'Major' zu einem Militär-Staat verwandelt. 'Todesmarsch' ist ein wirklich kurzweiliges Vergnügen, ja, ein regelrechter Page-Turner, welcher in seinem Schrecken fasziniert. Da hat es Richard Bachman wie sein alter Ego King ja mal wieder geschafft!
9,2 von 10 Punkte

BESONDERHEITEN: 
- es ist der zweite veröffentlichte Roman von Stephen King unter dem Pseudonym Richard Bachman

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