Freitag, 27. April 2018

Höllenjazz in New Orleans - Ray Celestin

Rezension zu ' Höllenjazz in New Orleans' von Ray Celestin



Erscheinungsjahr: 2018 (Original: 2014)
Format: broschiert
Seitenanzahl: 512
Verlag: Piper
ISBN-13: 978-3-492-06086-8
Preis: 16,00 €


KURZBESCHREIBUNG: 
Detective Michael Talbot steckt in einer schwierigen Situation: Der 'Axeman' verübt Angst und Schrecken in der Stadt New Orleans. Zwar sind seine Opfer nur italienische Landsmänner und Frauen, aber spätestens mit einem öffentlichen Drohbrief, in dem der Killer allen Einwohnern droht, welche keinen Jazz in seiner nächsten Mordnacht spielen werden, dass als nächstes über sie seine Axt einschlagen könnte, muss der Polizist dringend eine Spur finden. Das ist nicht leicht, hat er ohnehin nur wenige Freunde, da er seinen früheren Kollegen Luca D'Andrea verpfiffen hatte. Dazu hat er eine Farbige zur Frau, was im Jahre 1919 trotz des noch nicht lange beendeten Bürgerkrieges in den Vereinigten Staaten im Süden immer noch nicht gerne gesehen wird. Zu aller Problematik wird just auch eben jener ehemaliger Kollege aus der Haftstrafe entlassen und der wendet sich bald an die italienische Familie, welche Luca den Auftrag gibt, den 'Axeman' ausfindig zu machen. Eine Konfrontation scheint unvermeidlich. Beide wissen jedoch nicht, dass auch die gelangweilte Mitarbeiterin der Pinkerton Detektei namens Ida Davis heimlich Jagd auf den 'Axeman' macht. Dabei wird sie von ihrem farbigen Freund unterstützt, der eigentlich eher der Jazz-Musik zugeneigt ist: Louis Armstrong...

KOMMENTAR:
Der historische Kriminalroman 'Höllenjazz in New Orleans' ist das erste Buch des amerikanischen Autors Ray Celestin, welcher damit den Auftakt zu seiner vierteiligen Reihe namens 'City Blues Quartett' einleitet. Ich muss sagen, dass der Schriftsteller mich schnell durch die Szenerie gefesselt hatte; die Stadt und das musikalische Leben in dieser im frühen zwanzigsten Jahrhundert hat Celestin hervorragend eingefangen. Eigenartig fand ich jedoch, dass es im 'Big Easy' wohl ausschließlich geregnet hatte. Zu dieser lebhaften Bühne als Handlungsrahmen war das Mitwirken von dem Musiker Lous Armstrong ein weiterer erfreulicher Schachzug. Dazu eine Art Anti-Held als Hauptcharaktere und mit Ida Davis jede Menge weiblichen Charme - wenn auch ziemlich eigensinnig; allesamt wirklich gelungene Grundsteine. Der Kriminalfall an sich und der verzückenden Tatsache, dass dies einen realistischen Hintergrund hat und die Schriftstücke des Mörders heutzutage kriminalistische Relikte sind, war ebenfalls toll eingefädelt, jedoch fand ich es ziemlich anstrengend wie verwirrend zugleich, dass nun drei verschiedene Parteien auf der Suche nach dem Mörder waren. Die Fakten da aus den verschiedenen Handlungssträngen herauszufiltern, bedurfte zeitweise etwas größere Konzentration. So verlor die Spannung an diesem Fall im Verlauf des Romans doch etwas an Reiz. Allerdings waren die erwähnten Zutaten Treibstoff genug, um sich weiter durch die Seiten zu hangeln. Ray Celestin hat so ein gutes Debüt abgeliefert, dessen Ende mich allerdings mit einer zwiespältigen Meinung zurückließ. Ohne nun Spoilern zu wollen ist der Roman nicht gänzlich rund und bleibt nicht nur offen, sondern auch die Ermittler erhalten kein wirklich vollendetes Puzzle! Andererseits beinhaltet der Epilog einen sehr tollen Plot, welchen ich nicht für möglich gehalten hätte. Es heißt nun also, sich etwas in Geduld zu fassen und mit dem Erscheinen des nächsten Romans aus der Feder des Autors den Protagonisten raus aus New Orleans hinein nach Chicago zu folgen...
8,0 von 10 Punkte

BESONDERHEITEN: 
- erster Band des 'City Blues Quartetts'
- Personenverzeichnis
- Glossar
- Karte von New Orleans
- Danksagung des Autors


Buch-Trailer

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