Sonntag, 29. Juli 2018

Mission im Mittelmeer - Patrick O'Brian

Rezension zu 'Mission im Mittelmeer' von Patrick O'Brian


Erscheinungsjahr: 2004 (Original: 1998)
Format: Taschenbuch
Seitenanzahl: 400
Verlag: Ullstein
ISBN-13: 978-3-548-26125-6
Preis: 8,95 €


KURZBESCHREIBUNG: 
Napoleon Bonaparte ist aus dem Exil entflohen! Diese Nachricht jagt durch ganz Europa und setzt auch die englische Krone samt Royal Navy in Alarmbereitschaft. Da allerdings nicht viele Schiffe der Flotte einsatzbereit sind, wird Admiral Aubrey von seinem eigentlichen Plan, die peruanische Regierung beim Aufbau einer Seeflotte zu unterstützen, abgehalten und startet den Blockade-Dienst bei Gibraltar. Schnell ändern sich jedoch die Order; scheinbar will Napoleon mit dem Gold von nordafrikanischen Herrschern die Allierten aufhalten sowie seine Armee vergrößern und so wird die 'Surprise' ausgesandt, um in der Adria die napoleon-gesinnten Schiffe zu vernichten und den Goldtransport zu stoppen. Außerdem muss Stephen als Botschafter unbedingt mit dem Dey Omar Kontakt aufnehmen, damit die Goldreserven nicht dem französischen Widersacher in die Hände fallen. Doch dieser ist gerade im tiefsten Landesinneren auf der Jagd. Maturin bleibt nichts anderes übrig, als ihm nachzureisen, ohne zu Wissen, ob dies erfolgreich sein wird...

KOMMENTAR:
Kein Zweifel, der Hammer des Buches ist die anfangs schlichte Nachricht vom Todes der Frau Maturins! Ich dachte tatsächlich, dass ich mich wohl nun in der Reihenfolge der Serie vertan haben musste, jedoch setzen die sonstigen Handlungen tatsächlich an dem Vorgängerband 'Der gelbe Admiral' an. Es ist schon überraschend, dass diese nicht unerhebliche Tatsache von dem Autor Patrick O'Brian so sehr am Rande eingepflegt wurde, war Diana Villiers in früheren Büchern eine der zentralen Persönlichkeiten! Während man weiterlesend diese Information verdaut - wie es Stephen Maturin auf seine Art auch tut - ist der Roman ansonsten nicht mit so vielen Neuerungen oder Überraschungen gespickt. Man kann fast sagen, dass die maritimen Geschehnisse in dem Roman 'Mission im Mittelmeer' an den Rand geschoben wurden; die Reise von Jack Aubreys Freund und Vertrauten Maturin zu dem Dey von Tunesien ist im Grunde der Dreh-und Angelpunkt. Fans der Serie erfreut natürlich jede Fahrt von Aubrey auf der lieb gewonnenen 'Surprise', doch es gibt nicht gerade etwas, was man da nicht schon einmal in einer ähnlichen Art und Weise gelesen hat. So muss ich leider sagen, dass der neunzehnte Band recht flach ist - abgesehen von der schon erwähnten Neuigkeit. Die O'Brian-Freaks wird dies nicht stören, doch für den Rest wird dieser Band wohl etwas langatmig anmuten. Schade, denn wissentlich gibt es danach nur noch einen fertiggestellten Roman, bevor der Autor während den Arbeiten am 21. Band verstarb....
6,5 von 10 Punkte

BESONDERHEITEN: 
- neunzehntes Buch um Jack Aubrey und Stephen Maturin
- Erklärung der seemännischen Fachausdrücke
Zeichnung eines Vollschiffs aus dem frühen 19. Jahrhundert
- es wird von einem tragischen Unfall mit einer Kutsche berichtet, bei der Diana Villiers - Stephens Ehefrau - tödlich verunglückte
- das kurzfristige Aufbegehren Napoleons wird nach hundert Tagen wieder eingestampft (daher der englische Titel 'The hundred Days')

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