Unter dem Namen 'COLD INSANITY FESTIVAL meets DESPARATE SOCIETY' konnte der kleine Club 'Das Bett' am Rande von Frankfurt zum auslaufenden Jahr ein richtig attraktives Line-Up zu einem wirklich günstigen Preis aufwarten! Als erstes traten die Italiener CHRISTINE PLAYS VIOLA auf die Bühne, die in der guten Dreiviertelstunde einen bunten Mix ihrer bisherigen Veröffentlichungen aufwarten. Gaben sie unter anderem die Songs 'Swallowed Cold Insanity' und 'Failed To Connect To Heart' aus ihrem Debütalbum auf die Setlist, waren aber auch Lieder ihrer beiden EPs zu hören. Davon stach das wirklich aufregende 'Apocryphal Supremacy' ziemlich hervor. Der gesamte Auftritt sollte auch Hörer überzeugt haben, die die bunte Mischung der Band aus Darkwave und Gothic-Rock noch nicht bekannt war. Leider war der Gesamtsound etwas dumpf abgemischt, was zumindest vertrauten Ohren die Laune ein klein wenig trübte.
CHRISTINE PLAYS VIOLA (all pictures:Ralf Michael Benfer)
Die Überraschung des Festivals folgte für mich direkt im Anschluß. Dank Internet war mir die Musik der britischen THE LAST CRY schon vertraut, aber was das Trio live ablieferte, war eine regelrechte frische Prise in der Gothic-Rock Rubrik! Die Songs aus ihren beiden Alben 'Walking To The Edge' und 'Living In Grey' waren bunt verteilt worden und Sänger Andrew Birch trug Lieder wie 'Punishment', 'No Resistance' oder 'Broken Hearts' dermaßen theatralisch dar, dass selbst der unbedarfteste Zuschauer mehr als nur ahnte, dass die Texte nicht gerade von Friede, Freude und Eierkuchen handelten. Soundtechnisch gut abgestimmt und mit viel Spielfreude versehen, überzeugten die Jungs von der Insel hoffentlich nicht nur mich komplett. Wenn es ihnen noch gelingen würde, statt der Technikkonserve einen realen Schlagzeuger auf die Bühne zu befördern - ich glaube, dann ginge bei THE LAST CRY richtig die Post ab!
THE LAST CRY
VENDEMMIAN haben Kultstatus - zumindest in der Gothic-Rock Szene in UK! Aber auch hierzulande werden die raren Auftritte der Band sehr geschätzt! Allerdings kann man bei den beiden Musikern Mark B. Douglas und Dave Drum auf der Bühne nicht wirklich von einer Band reden, oder? So kamen Rhythmusinstrumente sowie Synthies und Samples allesamt vom Band - okay, aus dem Computer -; das nahm zumindest mir persönlich leider schon einiges an Laune, so sehr die beiden Jungs auch Spielfreude zeigten. Gut, dass der Großteil der dargebotenen Songs aber bekannt waren und man so Songs wie 'One In A Million', 'Masquerade' oder 'Shine On' bestmöglich genießen konnte. Die Fans aus allen Ecken Europas freuten sich auf jeden Fall, den Auftritt von VENDEMMIAN miterleben zu dürfen und genossen die knappen vierzig Minuten augenscheinlich!
Mark B. Douglas (VENDEMMIAN)
Der Hauptact folgte zum Schluß. THE CHAMELEONS VOX sind derzeit immer wieder mal im Lande und geben ihre doch schon recht betagten Lieder zum Besten. Und das in einer Art und Weise, die mich immer wieder beeindruckt! Die beste Definition kann hierfür eigentlich nur 'zeitlos' sein. Genauso sind Songs wie 'A Person Isn't Safe, Anywhere These Days', 'Monkeyland' oder 'Soul In Isolation' nun mal! Die Band um Mastermind Mark Burgess spielte druckvoll auf und man kann dem Quartett, von denen außer genannter Frontmann übrigens Drummer John Lever von Anbeginn der ursprünglichen THE CHAMELEONS immer noch die Sticks in der Hand hält, in keinster Weise sagen, sie hätten an Spiellust verloren. Ganz im Gegenteil - THE CHAMELEONS VOX werden immer besser! Nach nahezu eineinhalb Stunden erfreute es mich sehr, dass die Zugabe neben 'In Shreds' noch das selten zu hörende 'The Fan And The Bellows' vorgetragen wurde. So konnten die gut dreihundert Fans dankbar den langsam zuschneienden Heimweg antreten ...

THE CHAMELEONS VOX
Datum: 01.12.2012
Ort: Frankfurt
Location: Das Bett
Spieldauer: ca. 110 min.
Setlist:
01. Swamp Thing
02. A Person Isn't Safe Anywhere These Days
02. Looking Inwardly
03. Monkeyland
04. Up The Down Escalator
05. Perfume Garden
06. One Flesh
07. In Answer
08. I'll Remember
09. Soul In Isolation
10. Singing Rule Britannia
11. Caution
12. Second Skin
Zugabe:
13. In Shreds
14. The Fan And The Bellows
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