Freitag, 1. September 2017

ENTSTAUBT ... im ... AUGUST

...Die 'ENTSTAUBT'-Rubrik ist ein Tribut an Alben, 
die mindestens 20 Jahre auf dem Buckel haben...


THE DEEP EYNDE - City Lights


Die amerikanische Band THE DEEP EYNDE hat ihre Wurzeln gewiss im Death-Rock; jedoch war ihre Version beginnend mit ihren ersten kleineren Veröffentlichungen viel experimenteller ausgelegt. Mit leichtem Bezug auf Bands wie ALIEN SEX FIEND oder BAUHAUS, besonders aber den VIRGIN PRUNES packten sie unter dem Dach des kleinen und ehrwürdigen deutschen Labels 'Apollyon' ihr erstes Full-Length Album zusammen. Mit 'City Lights' gelang ein wirklich besonderer Schuss. Waren Songs wie der wohl bekannteste Track Hoodoo oder auch The Baby ziemlich dem Death- und Gothic-Rock angesiedelt, konnte man schon mit dem wie eine progressive Filmmusik startende und dann in einen treibenden Genre-Song ausufernden Opener Parfumery erkennen, dass THE DEEP EYNDE um Sänger und Mastermind Fate Fatal tiefschürfendere Musikgedanken in sich trugen. Die Songs The Feast und Strangewalk wirken mit der Eingabe von Hammond-Orgel und Akkordeon ziemlich kabarettistisch und sie scheuten auch nicht davor starken Electro-Sound in diverse Tracks einzubauen - man höre nur den sehr Dancefloor-tauglichen Song Majick Man. Ob sie eine verhaltene Variante wie das mit sehr geilen Gitarren und einem drückenden Bass versehene Lied Baboo vom Stapel ließen oder eher einen schrägen Verschnitt wie On The Cutting Edge, welcher jeden 'Quentin Tarantino'-Film veredeln würde - die Vision der Amerikaner war deutlich zu erkennen. Auch wenn die Band in den folgenden Alben ihre Musik immer mehr in die Punk-Ecke schoben, war dieses Debüt überzeugend und lässt sich heute noch unwahrscheinlich gut hören - bevorzugt mit Kopfhörern übrigens. Denn es gibt nicht wenig an Sound-Konstrukt zu entdecken, welcher einen zum Träumen oder Nachdenken anregt. 'City Lights' ist ein Werk, das leider nie die verdienten Lorbeeren erhielt - eigentlich eine Schande...

Erscheinungsdatum: 1995
Format: CD
Label: Apollyon
Tracklist:
  1. Parfumery
  2. The Feast
  3. Animal Garden
  4. The Baby
  5. Majick Man
  6. Inferno
  7. On The Cutting Edge
  8. Baboo
  9. Tongues
  10. Hoodoo
  11. Strangewalk
  12. Untitled

Offizielles Video 'Baboo'

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen