...Die 'ENTSTAUBT'-Rubrik ist ein Tribut an Alben, die mindestens 20 Jahre auf dem Buckel haben...
THE B-52's - The B-52's
Die amerikanische Band THE B-52's haben in den letzten Wochen ihre Abschiedstour hinter sich gebracht. Genau vierzig Jahre nach der Veröffentlichung ihres gleichnamigen Debüts sagen Sänger Fred Schneider und Co Bye Bye zu ihren Fans. Ob damit das Kapitel der schrägen Amerikaner beendet ist, wird sich zeigen. Begonnen hatte alles mit eben jenem Debüt, was die damals drei jungen Männer und zwei jungen Mädels mit ihrem sehr eigenwilligen Sound und noch aufsehenerregendem Auftreten sprungartig bekannt machte. Ihre Mischung aus aggressiven Gitarrenklängen und sehr science-fiction-lastigen Synthies gepaart mit dem Punk entnommenen Schlagzeug-Rhythmen sowie der leicht quäkig-wirkenden Stimme untermalt von den Operetten-Heulbojen Kate Pierson und Cindy Wilson zeigten direkt mit dem Planet Claire ihre Eigenstellung auf. Mit einem spannungsgeladenen Start geht es bald in durch fordernde Gitarren in einen Song, der Freunde des New Wave wie auch Post Punk aufhorchen ließ. Der genauso atmosphärische und hintenraus knallende Track Rock Lobster bewies ebenfalls, dass THE B-52's direkt mehrere Genre ansprachen. Dabei sperrte sich kein jeweiliger Liebhaber gegen die schrillen Auftritte mit obskuren Tanzeinlagen, sehr anstrengenden Outfits sowie die Bienenkorb-artigen Frisuren der Band-Damen. Die Amerikaner waren einfach anders und wurden dementsprechend von allen gefeiert. Die treibenden Lieder wie 52 Girls oder 6060-842 verbreiteten einfach Spaß wie Tanzlust zugleich. Sehr einprägsam ist der Song Dance This Mess Around, welches anfangs als Anti-Popsong der Sechziger angesehen werden kann und sich in einen rockigen Indie-Song wandelt. Ganz stark hierbei der Gesang von Sängerin Pierson. Mein Favorit auf dem Album von 1979! Mit dem abschließenden Downtown stellte die Gruppe Cover-Fähigkeiten unter Beweis, packten sie den Song irgendwie recht ironisch wirkend an. THE B-52's waren auch in den folgenden Jahren und auch nach dem Tod des Gitarristen Ricky Wilson im Jahr 1985 immer wieder mal in den Charts zu finden - ihre raue Früh-Version wird aber bestimmt nicht nur mir hauptsächlich im Ohr bleiben! Wie sagte es der deutsche Titel des Albums so passend: Play Loud!
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