Sonntag, 16. August 2020

ENTSTAUBT ... im ... Juli

...Die 'ENTSTAUBT'-Rubrik ist ein Tribut an Alben, 
die mindestens 20 Jahre auf dem Buckel haben...


LOVE SPIT LOVE - Love Spit Love


Zumindest von Richard Butler ist das neue Album 'Made Of Rain' seiner ursprünglichen Band THE PSYCHEDELIC FURS nicht das letzte seit fast dreißig Jahren gewesen. Nach der Einstellungen der Aktivitäten der Wahl-Amerikaner im Jahre 1992 meldete er sich mit seinem neuen Projekt LOVE SPIT LOVE nur zwei Jahre später mit einem selbst-betitelten Album zurück. Natürlich denkt man bei Richards unverkennbaren rauen wie leicht quakenden Stimme bei jedem Song an seine Herkunft, doch mit LOVE SPIT LOVE wandelte er auf etwas mehr alternativeren Pfaden. Gewaltig startet Seventeen dieses Debüt, in dem Richards Bruder Tim gewohnt am Bass anzutreffen war und mit Richard Fortus ein Mann an der Gitarre gefunden wurde, der später sogar bei den berühmten GUNS'N'ROSES agierte. Immer wieder verfällt der Opener in ruhige Passagen, was direkt die Varianten-Reichhaltigkeit des Albums aufzeigt. Mit Superman ging es dann in etwas ruhigere Fahrwasser, die entgegengesetzt zu Track Eins zwischenzeitlich aufwühlen. Einen fetten Ohrwurm wartet die eingängige Auskopplung Change The Weather auf, welches man wieder und wieder hören kann, ohne die Lust drauf zu verlieren. Dagegen geht es in dem Track Jigsaw recht kabarettistisch zur Sache, eine gewisse Verschrobenheit passte schon immer zu der Stimme von Richard Butler. Erinnerungen an die Zeiten bei THE PSYCHEDLIC FURS bringt am ehesten der Song Am I Wrong, welcher wie ein Überbleibsel aus den 'World Outside' - Aufnahmen anmutet. Der zweite Teil des Albums ist schon eher ruhiger einzustufen, viele Songs sind mit Akustikgitarre versehen - vorneweg gewiss das vertraut wirkende Codeine zu nennen, bei dem der Gastmusiker Eric Schermerhorn diesen famosen Sound hinzufügte. Ebenfalls dezentere Töne schlägt der Song St. Marys Gate an, allerdings hat er einen gewissen psychedelischen Touch und erinnert an die glorreichen sechziger Hippie-Jahre im letzten Jahrhundert. Einen Bonustrack weist die europäische CD-Variante des Albums auf; All She Wants tönt in verhaltenem Mid-Tempo mit leichter Grusel-Untermalung. Zum Abschluss des Werkes lässt Richards Bruder Tim am Bass mit dominierenden Tönen im Lied More herzlich grüßen und erinnert damit irgendwie an viele Songs von THE CURE. Wer nicht genug von Richard Butlers Ausnahme-Stimme und einer gelungenen Alternative-Rock Mischung bekommen kann, ist mit diesem Debüt-Album bestens beraten. Die Furs-Die-Hard-Fans werden das Werk bestimmt schon längst ihr Eigen nennen... 

Erscheinungsdatum: 1994
Format: MC, CD
Label: Imago
Tracklist:
  1. Seventeen
  2. Superman
  3. Half A Life
  4. Jigsaw
  5. Change The Weather
  6. Wake Up
  7. Am I Wrong
  8. Green
  9. Please
  10. Codeine
  11. St. Mary's Gate
  12. All She Wants
  13. More
Change The Weather Videoclip

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