Dienstag, 31. Mai 2022

ENTSTAUBT ... im ... Mai

                                           ...Die 'ENTSTAUBT'-Rubrik ist ein Tribut an Alben, 
                                                die mindestens 20 Jahre auf dem Buckel haben...


LOVE LIKE BLOOD - Chronology Of A Love-Affair



Über die Liebe zur Musik brauche ich hier glaube nicht zu reden. Jeder Musikfan hat diese inne und verbindet mit den verschiedensten Lieblingssongs, die einen jahrelang begleitet haben, die unterschiedlichsten Erinnerungen. Dazu versetzen die wunderbaren Alben den Hörer oftmals in seine eigene Vergangenheit zurück - ein wirklich glückliches Gefühl. Auch die Musiker der deutschen Gothic-Rock Band LOVE LIKE BLOOD sind mit diesem magischen Keim infiziert, die sie letztlich selbst zur aktiven Musik animierten. So nahmen sie sich 2001 dem Projekt an, ihre Lieblinge des Gothic-Rock sowie benachbarte Genre in LOVE LIKE BLOOD Coverversionen zu packen. Dies dazu unterteilt in jeweils halbe Dekaden. Eine nicht so leichte Aufgabe, wie schon der Opener Decades von JOY DIVISION aufzeigt. Mit einem sakralen Chor startend gestaltet sich das Lied rockiger und mit dem Background-Gesang von Olimpia S. Casa wirkt es dann schon mehr in Richtung LOVE LIKE BLOOD, ohne den Charm des Originals zu verlieren. Größtenteils ist dies bei allen Songs gelungen; She's In Parties der Band BAUHAUS hat ebenfalls einen rockigen Touch, A Strange Day von THE CURE kommt voluminöser daher, während Lucretia My Reflection der THE SISTERS OF MERCY bis zum Refrain gar synthetisch erscheint. Der wichtigste Part neben den metallischen Ambitionen der jüngeren LOVE LIKE BLOOD Alben - wie CHRISTIAN DEATHs' Church Of No Return oder Wasteland von THE MISSION verdeutlichen - ist natürlich der Bassgesang von Frontmann Yorck Eysel, welche den Unterschied zu den originalen Versionen ausmacht. Somit zeigt sich auch, was die geheimen Vorbilder der deutschen Goth Rocker war, denn hört man Love Under Will, weiß man, dass der Mann am Mikrophon jederzeit hätte bei FIELDS OF THE NEPHILIM einspringen können. Das anschließende Injustice - ein Neuaufnahme eines ziemlich alten Songs der Musiker - fügt sich so nahtlos ein. Sehr liebevoll wird der Namensgeber der Band Love Like Blood von KILLING JOKE präsentiert. Die Songs jüngerer Vertreter des Genres sind im Original schon metallischer angelegt, so ist es kein Wunder, dass True Belief von PARADISE LOST oder Black No. 1 der Band TYPE O' NEGATIVE nahezu als Gothic-Metal eingruppiert werden kann; was die Songs nicht langweiliger macht - im Gegenteil. Whatever That Hurts von TIAMAT ist ein regelrechtes Brett und Great Big White World gefällt mir glatt besser als das Original von MARYLIN MANSON. Das soll bei so einem Megastar was heißen! 'Chronology Of A Love-Affair' ist eine wunderschöne Liebeserklärung von LOVE LIKE BLOOD für das Genre - sehr gelungen! Leider war diese Compilation auch das letzte Lebenszeichen der deutschen Gothic-Rock Band, die gut zwei Jahrzehnte zu begeistern wusste. Es bleibt uns deren wunderbares musikalisches Erbe...

Erscheinungsdatum: 2001
Format: CD
Label: Hall Of Sermon
Tracklist:
  1. Decades
  2. She's In Parties
  3. A Strange Day
  4. Lucretia My Reflection
  5. Church Of No Return
  6. Wasteland
  7. Rain
  8. April Skies
  9. Love Under Will
  10. Injustice
  11. Love Like Blood
  12. True Belief
  13. Copycat
  14. Black No. 1
  15. Whatever That Hurts
  16. Great Big White World

Great Big Whit World 'Audio'

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