Donnerstag, 14. Juli 2022

IRON MAIDEN - Köln, 03.07.2022


Es verging einige Zeit, bevor die britische Heavy Metal Band IRON MAIDEN endlich ihre 'Legacy Of The Beast' Tour zu dem entstandenen Videospiel wirklich umsetzen konnten, denn die Corona-Pandemie hielt bekanntlich alles Leben über zwei Jahre auf Pausenmodus. Die sechs mittlerweile reifen Herren blieben in diesen zwei Jahren jedoch nicht untätig, sondern lieferten 2021 mit 'Senjutsu' ein neues Studioalbum ab, was richtig gut geworden ist. Nun, im Jahre 2022 konnte die Tour endlich vollzogen werden. Logisch, dass viele neue Tracks in die angedachte Best-Of-Setlist reingerutscht waren. Zwei Support-Bands nahmen die Herrschaften auch noch mit auf die Welt-Tournee. Dies waren in Köln die deutsche Dark-Metal Band LORDS OF THE LOST sowie die aus Australien stammende Hardrock Band AIRBOURNE. Ein gefüllter Abend also auch am 3. Juli im Rhein Energie Stadion.

Recht pünktlich legten dann das Quintett in klassischer Manier los und brachten mit Drag Me To Hell Leben in die schon in das Rhein Energie Stadion hereingestürmte Menge. Es war schon toll, dass solche Bands aus eher Nischen-Genre von den großen IRON MAIDEN eine Chance auf mehr Aufmerksamkeit erhielten. So packten LORDS OF THE LOST in ihr halbstündiges Set Songs wie Under The Sun oder Die Tomorrow. Natürlich durfte der bekannteste Track Loreley nicht fehlen, bevor die spielfreudige Band mit On This Rock I Will Built My Church ihren Auftritt beendeten und die Fans eingeheizt hatten.

LORDS OF THE LOST
photo: © Ralf Michael Benfer / benfisworld.blogspot.com

Heißer wurde es dann mit den australischen Hard-Rockern von AIRBOURNE, da sich zum einen das Stadion mehr und mehr gefüllt hatte und der Sound der Band auch mehr Maiden-Fans ansprach. Allerdings sollte die musikalische Richtung definitiv der ebenfalls aus Australien stammenden Band AC/DC zugeschrieben werden. Lieder wie der Opener Ready To Rock oder Boneshaker erinnern doch sehr an die genannte Band und derer Schaffensphase der Achtziger Jahre. Sänger und Gitarrist Joel O'Keeffe präsentierte sich ebenfalls aufgeheizt oben ohne und glaubte durch permanentes Werfen von halbvollen Bierbechern die Menge etwas abzukühlen. Diese Aktion zog sich durch das knapp sechzigminütige Set, was ziemlich gut abrockte. Mit einem herzlichen Dank an die gesamte Maiden-Crew, die tagtäglich einen hervorragenden Job machen und diese Spektakel ermöglichen, war dann mit dem Track Runnin' Wild genug aufgeheizt.

AIRBOURNE
photo: © Ralf Michael Benfer / benfisworld.blogspot.com

Spektakel war wohl dann auch das richtige Wort für den Auftritt von IRON MAIDEN. Wie eingangs erwähnt war das neue Album natürlich mit in die Setlist gerutscht und gab somit ein weiteres Bühnenbild vor; denn dieses änderte sich bei der Show der Briten sehr oft. Interessant, dass IRON MAIDEN für ihr Intro mit Doctor, Doctor einen Song von der britischen Band UFO wählten - vielleicht sind diese eine Art Vorbilder für die sechs Herren gewesen, die allerdings erfolgreicher als diese wurden. Mit dem Titelsong Senjutsu und den beiden Single-Tracks Stratego und dem epischen The Writing On The Wall wurde das neue Album dann als erstes durch ein chinesisch anmutendes Bühnenbild geprägt. Diese ziemlich aufwendigen und wunderschönen Bühnenbilder nehmen natürlich eine gewisse Flexibilität des Sets. Ein wunderbares Revelations folgte sowie der Ansage, dass nach zwei heftigen Jahren wir alle endlich wieder vereint seien, so Frontmann und Sänger Bruce Dickinson. Das wurde auch mit dem Song Bloodbrothers zelebriert. Den düsteren Part gab es dann durch die Lieder Sign Of The Cross - ein höllisches Bühnenbild umrahmte hier die sechs Herren - sowie Flight Of Icarus, welches mit einem riesigen Engel dargeboten wurde. Mit einem schwarzen Cape verhüllt gab Dickinson dann noch die Knaller Fear Of The Dark und Hallowed Be Thy Name von sich. Mit den Songs Iron Maiden und The Number Of The Beast wurde dann sehr aufregend das hauptsächliche Set beendet. 

IRON MAIDEN
photo: © Ralf Michael Benfer - benfisworld.blogspot.com

Eben aufgrund der verschiedensten Bühnenbilder und den heutigen sozialen Medien wussten die Fans, dass noch einiges in der Zugabe folgen würde. Bei den Gitarrensoli von The Trooper kämpfte der Sänger mit dem bekannten Soldaten Eddi und die Band haute noch das epische The Clansman sowie natürlich den Klassiker Run To The Hills heraus. Die zweite Zugabe dann brachte nochmal einen optischen Augenschmaus: bei den Tönen von Aces High schwebte ein Kampfflugzeug über den Musiker unentwegt hinweg. IRON MAIDEN weiß wirklich an Show zu begeistern. Ich muss allerdings sagen, dass mir eine Vorgruppe weniger und dafür mehr Songs der britischen Heavy Metaller lieber gewesen wären - gerne auch ohne Schnickschnack. Trotzdem: IRON MAIDEN sind immer noch mehr als sehenswert und bewiesen auch in Köln, dass sie immer noch zur Speerspitze ihres Genre gehören!      

IRON MAIDEN
photo: © Ralf Michael Benfer - benfisworld.blogspot.com


Datum: 03.07.2022
Ort: Köln
Location: Rhein Energie Stadion
Spieldauer: ca. 115 min.

Setlist:
01. Doctor, Doctor (Intro)
02. Senjutsu
03. Stratego
04. The Writing On The Wall
05. Revelations
06. Bloodbrothers
07. Sign Of The Cross
08. Flight Of Icarus
09. Fear Of The Dark
10. Hallowed Be Thy Name
11. The Number Of The Beast
12. Iron Maiden
Zugabe I:
13. The Trooper
14. The Clansman
15. Run To The Hills
Zugabe II:
16. Churchill's Speech
17. Aces High

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