Während der Pandemie-Zeit hielt sich die amerikanische Alternative-Rock Band INTERPOL irgendwie immer im Gespräch - sie nutzten die sozialen Medien ziemlich gut für kleinere Lebenszeichen. Dann kam früh im Jahr die freudige Nachricht von Tour und neuem Album. 'The Other Side Of Make-Believe' ist das mittlerweile siebte Studio Album der Stammbesetzung von Paul Banks an Gitarre und Mikrophon, Daniel Kessler am Bass und Sam Fogarino an den Drums. Es ist allerdings auch ein ziemlich komplexes Album geworden - man erinnere sich an den Spruch der verflixten Sieben. Ist der Opener und zugleich die erste Auskopplung Toni noch ein klassischer INTERPOL Song, der mit seinem Piano-Einlagen besonders an das Album 'Antics' erinnert, wird es danach etwas sperriger. Manchmal meint man, die Musiker würden einzeln vor sich hinspielen, wie es bei Fables oder dem dazu noch etwas schrägen Greenwich klingt oder ein Instrument ist nicht auf der einheitlichen Spur, was mir bei Into The Night so erschien. Die weitere Single-Auskopplung Gran Hotel hat so ein Gefühl, dass die beiden Gitarren gegeneinander zu spielen scheinen. Vielleicht mag es daran liegen, dass viele Songs in obengenannter Pandemie-Zeit geschrieben wurden und die Musiker jeder für sich daran arbeiteten. Diese Songs müssen einfach reifen. Das eingängige und ruhigere Something Changed - ebenfalls eine Auskopplung - kommt dagegen von Anfang an sehr angenehm herüber, wie auch das etwas flottere Renegade Hearts. Auch das Ende des neuen Werkes wirkt vertraut und freut den Fan mit dem ziemlich lässigen Big Shot City. Und der Abschluss-Track Go Easy (Palermo) mag auch jeden verwirrten Fan und Hörer wieder auf die klassische INTERPOL - Spur bringen. 'The Other Side Of Make-Believe' ist nicht als Eintagsfliege gedacht. Man muss sich damit beschäftigen, was übrigens über die Texte sowie den aufregenden Videoclips der Singles prima funktioniert. Es verschafft einen schnelleren Zugang - lasst euch drauf ein...
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