Samstag, 29. September 2012

Kind 44 - Tom Rob Smith

Rezension zu ' Kind 44' von Tom Rob Smith




Erscheinungsjahr: 2010
Format: Taschenbuchausgabe
Seitenanzahl: 506
Verlag: Goldmann
ISBN-13: 978-3-442-47207-9
Preis: 9,95 €


KURZBESCHREIBUNG: 
Das Leben des Geheimdienstoffiziers Leo Demidow und seiner Frau Raisa ist im Russland der Fünfziger Jahren im Vergleich zum Durchschnitt sehr angenehm. Durch seinen Beruf hat seine Familie schon gewisse Vorzüge. Allerdings bedeutet dies auch die totale Ergebenheit gegenüber dem System. Und dieses duldet keine Morde. So muss Leo auch seinen Arbeitskollegen Fjodor Andrejew davon abbringen, dass sein Sohn Arkadi nicht ermordet wurde - die grausamen Spuren und Indizien werden alle verwischt. Als die Partei sowie die Führungskräfte des Geheimdienstes es allerdings auf Leo abgesehen haben und er seine Frau als Spionin ausliefern soll, weigert sich dieser. So werden  Leo und Raisa von Moskau aus in die weit entlegene Stadt Wualsk abgeschoben. Dort wird Leo mit einem Kindermord konfrontiert, welcher das gleiche Muster aufweist wie bei dem in Moskau aufgefundenen Arkadi! Gibt es einen Kindermörder in Russland, der ungestraft durch das Land zieht und tötet? Wie soll der degradierte und wohl auch überwachte Leo das alles dem Staatssystem gegenüber beweisen oder was kann er überhaupt unternehmen? Er weiht seinen Vorgesetzen General Nesterow in seine Pläne ein - Pläne, die tödlich für sie sein können! Aber dieses Risiko nehmen die beiden unterschiedlichen Menschen auf - das Kindermorden muss aufhören ...

KOMMENTAR:
Ich bin eigentlich kein großer Thriller-Leser und habe mir das Buch hauptsächlich wegen der Zeitepoche der Geschehnisse zugelegt. Das Russland unter dem Regime von Stalin wird schon ziemlich hart, kalt und diktatorisch beschrieben. Dies regt in mir mehr Aufmerksamkeit und Emotionen als der Kriminalfall an sich! Der Mörder ist vom Leser schnell zu identifizieren; der Plot des Romans jedoch würzt das Ganze schon nochmals kräftig, was der Bewertung einen Schub nach oben gibt. Die Charaktere sind unter Berücksichtigung der Romankulisse wirklich authentisch und der Wandel der Hauptfigur Leo Demidow glaubwürdig beschrieben und somit für den Leser gut nachvollziehbar. Die gesamte Storyline lebt von erwähntem Handlungsrahmen, die wohldosierte Action und die manchmal sehr schockierende, aber passende Härte an Brutalität fügt sich somit gut ins Bild. Wer also Thriller mag, bei denen der Mordfall nicht das Zentrum der Geschichte ist, sondern sich auch für das Leben und den Gegebenheiten des Russlands der Nachkriegszeit interessiert, kann bei dem Debütroman von Autor Tom Rob Smith auf jeden Fall sorglos zugreifen.
7,8 von 10 Punkte

BESONDERHEITEN: 
- erstes Buch um den Geheimoffizier Leo Demidow
- Danksagung des Autors
- Hinweis auf weiterführende Lektüre

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