Sonntag, 16. August 2020

Skin

 Sehenswertes aus Kino und TV ...


Skin

Kurzbeschreibung:
Der rechtsradikale Bryon Widner ist etwas desorientiert. Zwar ist er in der rechten Szene und besonders bei der 'Viking'-Bewegung seiner Pflegeeltern Fred und Shareen sehr angesehen, jedoch stellt der massiv tätowierte Mann sich die Frage, ob es nicht noch mehr im Leben gibt. Dies ändert sich bald, als er die allein-erziehende dreifache Mutter Julie Price kennen lernt und bald in die Rolle des Vaters springt. Sehr zum Missfallen der gesamten 'Viking'-Bewegung .Letztlich entscheidet sich Bryon zum Ausstieg aus der rechtsradikalen Szene. Dabei kann ihm der politische Aktivist Daryle Lamont helfen. Allerdings ist Bryon nicht wirklich bewusst, was sein vorheriges Leben bedeutete: für die 'Vikings' zu Leben ... oder zu Sterben!

Kommentar:
'Skin' erzählt die wahre Geschichte des ehemaligen Rechtsradikalen Bryon Widner, welcher sich der israelische Regisseur Guy Nattiv angenommen hatte, um diese der Öffentlichkeit aufzuzeigen. Dabei legte er großes Augenmerk auf die Verflechtungen innerhalb der rechten Szene in den U.S.A. und deren Struktur sowie Handlungsweisen. So ist es nicht verwunderlich, dass Gewalt und Exzesse in dem Film nicht zu kurz kommen, bestimmen sie doch das Leben dieser Vereinigungen. Die große Botschaft des Films lautet, dass man sich selber an den Haaren aus jedem Mist ziehen kann. Mit Unterstützung jedoch etwas einfacher. Der britische Schauspieler Jamie Bell passte in die Rolle des angehenden Aussteigers wie die Faust auf's Auge und wirkte mit seinen Tätowierungen erschreckend real. Apropos: Zwischenszenen in dem Film zeigen die schmerzhafte Entfernung derer auf - aber auch das hatte der reale Bryon auf sich genommen. Interessant, was der Motor für seine Entscheidung war - eine dreifache Mutter ist nun mal ein dicker Batzen Verantwortung und Entbehrungen; welche aber unschätzbar zurückgeben kann. Julie, die dreifache Mutter, wird ebenfalls sehr überzeugend von der Schauspielerin Danielle Macdonald vorgetragen. Bekannt war mir tatsächlich nur die Schauspielerin Vera Famiga, welche in die Rolle der Ziehmutter Shareen geschlüpft war und zu den ansonsten biederen. rechts-gesonnenen 'Familienmitgliedern' eine hippie-ähnliche Alternative bot; wenngleich sie sich ebenfalls den Weisungen der Bewegung beugte und nur aufgrund der Bindung zum Oberhaupt als Weib solche Freiheiten besaß. In meinen Augen müsste eigentlich die rechte Szene massiv an Frauenmangel leiden - welche weibliche Person möchte schon als Beiwerk betrachtet werden? 'Skin' gibt insgesamt ein reales Bild der rechten Szene der U.S.A. ab und erzählt eine interessante wie abschreckende Geschichte. Das ganze Werk ist nicht schlecht gemacht, auch wenn einige Dialog-Passagen etwas langatmig geworden sind und so den Spannungsbogen nicht ständig hochhält. Dieser ist aufgrund des Wissens um den Ausgang allerdings niemals auf einem hohen Level - ich denke, der Streifen ist eher lehrreich als wie unterhaltsam. Ansehen kann man sich 'Skin' aber auf jeden Fall mal ...

Film-Infos:
Originaltitel: Skin
Veröffentlichungsjahr: 2018
Produktionsland: USA
Produktionsgesellschaft: Ascot Elite Entertainment
Länge: 118 min.
Altersfreigabe: FSK 16

englischer Trailer zum Film (mit mäßiger Qualität)

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