Sonntag, 12. Dezember 2021

Höllenritt - Robert McCammon

   Rezension zu 'Höllenritt' von Robert McCammon


Erscheinungsjahr: 1989 (Original: 1980)
Format: Taschenbuch
Seitenanzahl: 400
Verlag: Knaur
ISBN-13: 3-426-01831-4
Preis: 12,80 DM (vergriffen)


KURZBESCHREIBUNG: 
Der beschauliche Ort Bethany's Sin in Pennsylvania ist der Schauplatz von einigen unheimlichen Vorgängen, die sich ereignen, als Evan Reid mit seiner Frau Kay und seiner Tochter Laurie dorthin ziehen, um ein neues Leben zu starten. Der ehemalige Soldat und Schriftsteller leidet nicht nur unter den Erlebnissen aus dem Vietnamkrieg, sondern hat zudem noch die Gabe, Ereignisse im Traum vorherzuahnen. Dies widerfährt ihm auch in der neuen Heimat, wo er außerdem einen geheimnisvollen Schatten umherwandern sieht. Die gesamte Familie wird mit etlichen mysteriösen Dingen konfrontiert, deren Bezüge allesamt der griechischen Mythologie zuzuordnen sind. Sehr charismatisch erscheint den Reids die geheimnisvolle Dr. Kathryn Drago, welche in Bethany's Sin wohl sehr großen Einfluss hat. Als Evan von nächtlichen Reiterinnen hört, findet er schnell einen Bezug auf die kriegerischen Amazonen. Sind diese auf welche Art und Weise auch immer in den Ort eingezogen?

KOMMENTAR:
Mit dem Roman 'Höllenritt' brachte der amerikanische Autor Robert McCammon im Jahre 1980 sein zweites Werk auf den Markt. Der Roman verwirrte mich ein wenig mit den ersten beiden Kapiteln, die der Leser lange Zeit gar nicht einordnen kann. Da sich der Schriftsteller anschließend mehr um seinen Hauptprotagonisten Evan Reid und dem Ort Bethany's Sin widmet, nimmt er den Leser jedoch vollends mit in diesen Ort, der zwar namentlich erfunden ist, jedoch von der beschriebenen Lage her wohl aus dem kleinen amerikanischen Örtchen Northern Cambria hervor gegangen ist. Eine Gemeinschaft voller Geheimnisse, denen Evan Reid nur Stück für Stück die Rätsel entlocken kann. Somit steigert sich die Spannung für den Leser ungemein. 'Höllenritt' liest sich sehr gut und hat einfach einen klassischen Flair aus eben den Siebzigern und Achtzigern des vergangenen Jahrhunderts. Es mag natürlich auch am Übersetzer Joachim Körber liegen, der nicht wenige Werke des bekannten Genre-Königs Stephen King übersetzt hat. Und da passt der Roman von McCammon auch sehr gut hinein. Ich gehe sogar soweit und sage, dass die beiden Schriftsteller in der Anfangszeit ihres Jobs so ähnlich agierten wie niemand anderer. Wer also die Werke des einen Schriftsteller mag, kann beruhigt zu denen des anderen greifen, falls er nach neuem Lesestoff sucht. In dem Roman von 1980 wird man mit einem brachialem Finale belohnt, welches wirklich an den Seiten heften lässt. Es lohnt sich also, die alten, leider vergriffenen Werke des Autors zuzulegen. Jüngere Romane von McCammon wurden jedoch mittlerweile im deutschsprachigen Raum neu herausgebracht und vielleicht gibt es ja mit steigendem Erfolg auch nochmal für seine Werke vor 2000 eine Chance der Neuauflage...
8,4 von 10 Punkte

BESONDERHEITEN: 
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