Rezension zu 'AERA: Die Rückkehr der Götter' von Markus Heitz
Erscheinungsjahr: 2015
Format: Taschenbuch
Seitenanzahl: 784
Verlag: Knaur
ISBN-13: 978-3-426-51861-8
Preis: 9,99 €
KURZBESCHREIBUNG:
Die Welt, wie wir sie kennen, ändert sich grundsätzlich, als im Jahre 2012 die alten Götter auf die Erde zurückkommen. Wie aus den Mythen entsprungen streben nun Shiva, Odin oder auch Zeus um die Herrschaft ihrer alten Territorien an. Inmitten dieser neuen Weltordnung lebt Malleus Bourreau, ein Mitarbeiter von Interpol, der sich auf Mordfälle spezialisiert hat, bei denen die neuen alten Götter eine Rolle spielen. Ob nun ein römischer Bürgermeister aus seinem Bürofenster heraus aufgeknüpft wird oder ob er in Bolivien zwischen den Reibereien der Inka und der Aymara gerät, da Malleus ein überzeugter Atheist ist, glaubt er nicht an gottgegebene Todesfälle oder gar an die Gottheiten an sich. Eines Tages gerät er in einen Mordfall, bei dem diverse religiöse Artefakte gestohlen werden. Mit Hilfe der Sekretärin Marianne Lagrande gelingt es den Beiden zwischen den Artefakten einen losen Zusammenhang zu finden. Allerdings haben sie keine Ahnung, warum ein scheinbar sehr reicher Sammler sich diese Gegenstände zu eigen machen will. Zwischen all den gefährlichen Fällen folgt der Inspektor der Spur - nicht ahnend, dass ein Massenmörder seiner Spur folgt. Dieser gibt sich als Fan aus, doch verfolgt eigentlich auch eigene Ziele. Eine abenteuerliche wie tödlich gefährliche Jagd nach den Artefakten beginnt...
KOMMENTAR:
Mit dem Roman 'Aera - Die Rückkehr der Götter' hat sich der deutsche Fantasy- und Horrorautor Markus Heitz mal wieder was ganz ausgefallenes ausgedacht: er lässt die alten Gottheiten und Mythologien der Menschheit wieder aufleben. Dabei haben die aktuell realen Religionen wie unter anderem das Christentum das Nachsehen. In diese Handlung packt er eine sehr charismatische Figur namens Malleus Bourreau, die er unglaublich authentisch herüber bringt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich Heitz sehr gerne selber in dieser Rolle sehen würde; zumal eine gewisse äußerliche Ähnlichkeit nicht abzustreiten ist. Vielleicht sogar die atheistische Einstellung. Somit ist der Tisch gedeckt, auf dem sich der Schriftsteller in Sachen Mythologien und Gottheiten richtig austoben konnte. In einem reißerischen Prolog wird der Leser absatzartig bestens in die neue Weltordnung eingeführt. Da die diversen Fälle des Inspektors doch auch etliche Rand-Religionen ereilen, ist es wirklich gut, dass am Ende des Romans zu den jeweiligen Kapiteln eine Zusammenfassung der jeweiligen Gottheiten oder mythologische Figuren beigefügt wurde. Trotzdem ist die Thematik ziemlich komplex, zumal man noch der Jagd nach den Artefakten folgen muss und sich auch noch der Serienkiller, der sich an die Versen des Inspektors geheftet hat, regelmäßig meldet. Doch diese Komplexität macht den Roman aus dem Jahre 2015 aus; das Gesamtbild ist ein toller Lohn für den Leser. Wer also glaubt, sich in Mythologien auszukennen, oder einfach einen Roman in einer sehr verdrehten und doch hochinteressanten neuen Welt lesen möchte, dem kann ich nur empfehlen, sich in den Seiten von 'Aera - Die Rückkehr der Götter' zu verlieren. Und wenn es dann auch noch gefallen hat - es gibt mittlerweile einen zweiten Roman um die Charaktere Malleus Bourreau. Auf diesen bin ich auf jeden Fall nach dem tollen Erstling schon gespannt...
8,6 von 10 Punkte
BESONDERHEITEN:
- Auflistung jeweiligen Figuren in einem Götterlexikon
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