Mit einem neuen Album namens 'The Car' starteten die britischen Alternative-Rocker ARCTIC MONKEYS in das Jahr 2023 und gingen damit natürlich auf große Europa-Tour. Erfreulicherweise eine Sache für meine Tochter sowie Freundin, wobei ich gerne die Begleitung spielte. Also ging es im frühen Mai in die Festhalle nach Frankfurt. Von der irischen Insel kam die Supportband INHALER, welche auch pünktlich auf der Bühne erschien...
Die Band um den Sohn des weltbekannten U2 Sängers Bono Vox hat sich mittlerweile ohne eben jenem großen Namen im Hintergrund eine mehr als ordentliche Fanbase erspielt, da sie live einfach zu überzeugen wissen. Auch in der Festhalle stellten sie dies unter Beweis. Mit dem Track Just To Keep You Satisfied startete das Quartett in ihre vierzigminütige Setlist, welche zum Großteil Songs des neuen Albums 'Cuts & Bruises' beinhaltete - so auch der Folgetrack These Are The Days. Die noch relativ junge Band zeigte auf der großen Bühne eine wunderbare Spielfreude, die das volle Haus mitriss. Besonders die Tracks Who's Your Money On? (Plastic House) und It Won't Always Be Like This des Debütalbums 'It Won't Always Be Like This' wurden stark abgefeiert. Die Ansagen von Sänger und Gitarrist Elijah Hewson waren auf den Oberrängen leider nicht so gut zu verstehen, allerdings wurden alle Bandmitglieder brav vorgestellt. Mit dem Lied My Honest Face verabschiedeten sich die Iren rechtzeitig im Zeitplan, um die Bühne für ARCTIC MONKEYS freizugeben. Ich bin mir sicher, dass INHALER in Zukunft auch alleine solche Bühnen für sich beanspruchen kann...
INHALER
photo: © Ralf Michael Benfer / benfisworld.blogspot.com
Es dauerte schon ein wenig, bis nun ARCTIC MONKEYS auf die Bühne kamen - der Break war ziemlich großzügig zum Umbau angesetzt worden. Als die Briten dann jedoch die Bühne betraten, gab es kein Halten mehr. Gemächlich stiegen ARCTIC MONKEYS in die Setlist ein, was dem ruhigeren neuen Werk 'The Car' geschuldet ist. So war Sculptures Of Anything Goes ein regelrechter Aufwärmer. Natürlich wurden unter anderem mit There'd Better Be A Mirrorball oder Big Ideas weitere neue Songs zur Promtions-Zwecken in den Abend eingebaut; jedoch war den Fans das Material schon bestens vertraut. Somit waren die älteren Songs wie Brianstorm oder Arabella die großen Peitschenknaller des Abends. Sänger und Gitarrist Alex Turner wirkte sehr gelöst und gestaltete seinen Auftritt locker, was mich irgendwie an eine Mischung von Rex Gildo an Ausstrahlung und David Bowie an Theatralik erinnerte - verrückte Welt. An Kommentaren hielt er sich außer einigen deutschsprachigen Ausrufen wie "Vielen Dank, Baby" zurück; betonte allerdings in seiner Landessprache das wundervolle Publikum. Die überaus großzügige Bühne präsentierte einem überdimensionalen Auge gleich eine Mischung aus Live-Mitschnitten und visuellen Effekten. Dazu gab es an beiden Seiten noch riesige Bildschirme, dass in der nahezu ausverkauften Festhalle auch jeder Fan etwas mitbekommen konnte. Bei dem Song Why'd You Only Call Me When You're High? legte Mister Turner ein Piano-Zwischenstück ein, was ziemlich verzauberte. Gitarrist Jamie Cook wie auch Drummer Matt Helders und Bassist Nick O'Malley spielten hingegen ein routiniertes Set herunter. Zum Finale hin schwebte dann von Oben eine gut zwei Meter im Durchmesser fassende Discokugel über der Bühne, welche neben viel Glitzern auch noch grell leuchtend MONKEYS ausstrahlte. Mit dem ebenfalls aus dem neuen Album stammenden Song Body Paint zog das Quartett nochmal alle Register ihres Könnens und heizten stark ein, bevor man von der Bühne verschwand.
ARCTIC MONKEYS
photo: © Ralf Michael Benfer - benfisworld.blogspot.com
Allerdings natürlich nur temporär; die ARCTIC MONKEYS hatten logischerweise noch eine Natürlich gab es eine Zugabe; die mit dem tollen Cover I Wanna Be Yours von dem Punk-Poeten John Cooper Clarke startete. Anschließend kramten die Briten tief in der Kiste und holten zur großen Freude der Fans mit I Bet You Look Good On The Dancefloor einen Song vom Debütalbum hervor. Den Abschluss machte nach knapp 100 Minuten das sehr energische R U Mine und hinterließ sehr glückliche Fans eines sehr schönen, musikalischen Abends. Ich muss sagen, dass ich die ARCTIC MONKEYS gerne mal in einem kleineren Rahmen sehen würde; es geht in so einer unsagbar großen - und vor allem hohen - Halle wie der Festhalle in Frankfurt ein wenig an Magie verloren. Doch das sind natürlich Wünsche, die nicht wirklich realisierbar sind...
ARCTIC MONKEYS
photo: © Ralf Michael Benfer - benfisworld.blogspot.com
Datum: 08.05.2023
Ort: Frankfurt
Location: Festhalle
Spieldauer: ca. 100 min.
Setlist:
01. Sculptures Of Anything Goes
02. Brianstorm
02. Brianstorm
03. Snap Out Of It
04. Crying Lightning
05. Teddy Picker
04. Crying Lightning
05. Teddy Picker
06. The View From The Afternoon
07. Four Out Of Five
08. Big Ideas
09. Why'd You Only Call Me When You're High?
10. Arabella
11. Pretty Visitors
07. Four Out Of Five
08. Big Ideas
09. Why'd You Only Call Me When You're High?
10. Arabella
11. Pretty Visitors
12. Suck It And See
13. Flourescent Adolescent
14. Do I Wanna Know?
15. There'd Be Better A Mirrorball
16. Star Treatment
17.505
18. Body Paint
Zugabe:
19. I Wanna Be Yours
20. I Bet You Look Good On The Dancefloor
21. R U Mine?
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