Samstag, 10. Februar 2024

Der Talisman - Stephen King & Peter Straub

 Rezension zu 'Der Talisman' von Stephen King & Peter Straub



Erscheinungsjahr: 2011 (Original: 1984)
Format: Taschenbuch
Seitenanzahl: 970
Verlag: Heyne
ISBN-13: 978-3-453-87760-3
Preis: 11,99 €


KURZBESCHREIBUNG: 
Als der zwölfjährige Jack Sawyer eine Bestätigung bekommt, dass seine Mutter anscheinend unheilbar krank ist und Morgan Sloat, der Partner seines verstorbenen Vaters Mutter Lily darauf drängt, alle Geschäfte ihm zu überschreien, wagt der Junge angeregt durch den Musiker Speedy Parker eine abenteuerliche Reise vom Osten der U.S.A. in den Westen. Dort soll sich ein Talisman befinden, der seine Mutter retten kann. Außerdem kann Jack damit die Territorien retten, eine Art Parallelwelt, in diese der Junge flippen und dort ebenfalls weiterreisen kann. Mehr und mehr erkennt der Reisende die Machenschaften des Morgan Sloat, der das Geheimnis um die Territorien kennt und diese mit seinem Twinner Morgan von Orris, einer Art Doppelgänger in der Parallelwelt, sich untertan machen will. Dazu muss die Königin des Landes sterben: Laura DeLoessian, der Twinner von Jacks Mutter. Somit darf Jack den Talisman nicht in die Hände bekommen und eine nicht ungefährliche Jagd durch Amerika und den Territorien beginnt. Dabei lernt Jack nicht nur neue Freunde wie den Werwolf-ähnlichen Wolf kennen, sondern erfährt auch mehr über die Geheimnisse von Morgan und seinem Vater Philipp. Ob er allerdings den langen Weg quer über den Kontinent bestreiten kann, ohne dass Morgan und seine Häscher ihm habhaft werden, ist zweifelhaft…

KOMMENTAR:
Der Roman 'Der Talisman' war der erste Schuss von dem amerikanischen Autor Stephen King in Sachen Fantasy. Dazu nutzte King eine Kooperation mit dem Schriftsteller Peter Straub. Unterm Strich funktionierte diese Zusammenarbeit; allerdings muss ich sagen, dass der Roman auch einige langatmige Strecken aufweist. Das detaillierte Erzählen von King ist glaube jedem Leser des Autors vertraut, doch in diesem Roman sind diese Passagen weniger interessant niedergeschrieben. Ich kann nicht sagen, ob diese nun vom Co-Autor herrühren oder nicht, aber der Verdacht liegt nahe. King und Straub schufen in dem über neunhundert Seiten starken Werk eine Parallelwelt - Territorien genannt, welche allerdings nur grob ausgeschmückt wird. Es gibt dort eine sterbende Königin, jede Menge Unholde und das ganze erstreckt sich über die Vereinigten Staaten von Amerika. Naheliegend bei zwei Autoren aus dem Lande. Die Idee, zwischen den Welten hin und her zu 'flippen', ist ziemlich interessant und bietet spannende Aspekte. Auch die damit umhergehenden Veränderungen wie zum Beispiel die Kleidung. Schon fast ebenfalls klassisch bei King zu nennen ist, dass der Hauptprotagonist Jack Sawyer ein Kind auf der Schwelle zum Jugendlichen ist, der eine abenteuerliche Reise vom Osten der Staaten in den Westen wagt, um seine Mutter zu retten; und damit zugleich die Parallelwelt. Sehr beeindruckend sind die Territorien-Charaktere Wolf, welche wohl jeder Leser direkt ins Herz schließt sowie die Zeit in der von dem fanatischen Direktor Sunlight Gardener geleiteten Erziehungsheim, in welches Jack mit Wolf gesteckt werden. Immer näher an Kalifornien kommend spitzen sich die Ereignisse in spannender Art und Weise zu, dass es den beiden Autoren schließlich gelingt, einen runden Fantasy-Roman abzuliefern. Natürlich hätte man noch endlos viel über die Territorien in den Roman packen können, doch King und Straub wollten konzentriert die Geschichte von Jack samt der Entlüftung der Geheimnisse in seinem Leben um seinen Vater und der Reise zum Talisman erzählen; wobei sie schon oftmals ausufernd agierten. Lesenswert ist der Roman allemal; besonders wenn man weiß, dass sich King in dem Thema Fantasy später noch ausgiebig ausgetobt hat - hier aber mal seine ersten Gehversuche in dem Genre erlesen kann...
7,9 von 10 Punkte

BESONDERHEITEN: 
- erste Kooperation von Stephen King mit einem anderen Autor

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