...Die 'ENTSTAUBT'-Rubrik ist ein Tribut an Alben,
die mindestens zwanzig Jahre auf dem Buckel haben...
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CHRISTIAN DEATH - Deathwish
Der etwas härtere Punk entwickelte sich in Amerika gerade an der Westküste zu einer Art Horror-Punk, welche dann gruselige bis nekrophile Elemente erhielt. Mit einer Prise Religion versetzt entstand so der Death-Rock. Vorreiter war zweifelsohne CHRISTIAN DEATH, welche dies zuerst in den frühen Achtzigern etablierten. Aus diversen anderen Bands kommend, entwickelten Sänger Rozz Williams, Gitarrist Rikk Agnew, Bassist James McGearty und George Belanger an den Drums einen düsteren, schrägen bis hin zum selbst aufgebenden Sound, der in dieser Zeit seines Gleichen suchte. Wimmernde Gitarren, dunkel-dröhnende Rhythmus-Instrumente und der verzweifelte Gesang von Williams waren das, was den Hörer dann auf dem Debütalbum 'Only Theatre Of Pain'von 1982 erwartete. Das meiste Material wurde jedoch schon ein Jahr zuvor eingespielt und erst im Anschluss nochmals als Mini-Album veröffentlicht. Diese Scheibe namens 'Deathwish' präsentiert den Death-Rock also in der rohen Variante. Schon der Opener und Titelsong Deathwish zeigt klar den Sound auf und wurde ein regelrechter Tanzhit in den einschlägigen Clubs. Dem stand der zweite Track Romeo's Distress in nichts nach; er hatte sogar eine etwas melodiösere Linie. Mit dem Lied Dogs endet schon die A-Seite; ein dunkles Werk, welches mit leichten Synthies unterlegt ist und sperriger als die bisherigen Songs daherkommt. Die zweite Seite startet mit Desperate Hell und man meint auch, dass das Lied direkt aus der Hölle zu kommen scheint - begleitet mit kreischenden Seelen. Der Refrain nimmt dann kurzfristig Fahrt auf. Wahrhaft nekrophil! Spiritual Cramp ist der wohl flotteste Track dieser Demo-Aufnahmen von CHRISTIAN DEATH, die sich tatsächlich etwas ungeschliffener darstellen als auf dem Debütalbum. Ich bevorzuge diese E.P. soundtechnisch tatsächlich. Mit Cavity endet das Mini-Album in einer sehr tollen gitarren-lastigen Angelegenheit. Wer den Werdegang von CHRISTIAN DEATH verfolgt hat und deren Tragik um Sänger Rozz, weiß, wohin das ganze wanderte. Was auch immer man davon hält - den Status Begründer des Death-Rock kann der Band keiner mehr aus den Geschichtsbüchern reißen...
Erscheinungsdatum: 1984
Format: E.P.
Label: L'Invitation Au Suicide
Tracklist:
- Deathwish
- Romeo's Distress
- Dogs
- Desperate Hell
- Spiritual Cramp
- Cavity
Videoclip 'Romeo's Distress'
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