WHITE LIES sind wieder da - und wie! Nach ihrem bombastischen Debüt-Album aus dem Jahre 2009 war das Zweitwerk 'Ritual' auch gelungen, jedoch etwas zu glatt und ohne große Höhen ausgefallen. Weitaus bodenständiger erweist sich da der neue Silberling 'Big TV'. Mit dem gleichnamigen ersten Track knallen die Londoner in des Hörers Ohren. Big TV und auch das anschließende There Goes Our Love Again erinnert stark an das Debüt und somit an die glorreichen Endsiebziger und Frühachtziger des letzten Jahrtausends, als gitarrenorientierte Bands Genre wie Punk, Wave, Mods oder den mainstream-fernen Indie-Rock schufen - und sich damit auch noch in den hiesigen Charts tummelten. Und in diese Kerbe schlagen WHITE LIES nun wieder. Flotte Gitarrenrhythmen gepaart mit dezenten Synthies, welche gut zwischen Bands wie A FLOCK OF SEAGULLS, ULTRAVOX oder SIMPLE MINDS gepasst hätten, kann der Hörer hier 'en masse' erlauschen.Von dem Song Mother Tongue bis zum letzten Track Goldmine - alle Lieder des Albums beweisen Eingängigkeit, Charme und eine gewisse Tiefe. Letzteres kommt in den ruhigen Songs wie Change richtig zur Geltung, denn hier machen sich die Stärken der Stimme von Sänger Harry McVeigh richtig gut bemerkbar. Ich muss da schon ein wenig an ALPHAVILLE denken, deren besten Lieder gerade die ruhigeren waren. Und die Gesangsparts von McVeigh und ALPHAVILLEs Marian Gold ähneln sich doch schon in einer gewissen Art und Weise. Mein Anspieltip ist schlechthin der Song Tricky To Love, der eigentlich genau das wiedergibt, was die Band WHITE LIES in meinen Ohren darstellt. Empfehlenswert ist übrigens auch der Kauf der limitierten Doppel-CD, die nicht nur einen ganzen Silberling an Demo-Versionen innehat, sondern zeigt warum der Kauf eines richtigen Tonträgers noch Sinn macht, denn es wird in einem DIN-A5 Buch geliefert, welches neben wunderbaren Bildern und den kompletten Texten auch noch schönen Berichte zur Entstehung des Albums auf seinen Seiten verewigt hat. Hören und Lesen kann ich da nur sagen!
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