Ich fand es schon überraschend, als plötzlich mitten in der Pandemie eine neue Single der britischen Heavy Metal Band IRON MAIDEN erschien. Mit dem monumentalen, leicht folk-blues-angehauchten The Writing On The Wall schürfte das Sextett riesige Hoffnungen auf ein wunderbares, neues Studiowerk. Als das sehr melodiöse Stratego nachgeschoben wurde, welches wirklich einen starken Geist aus den Achtzigern in sich birgt, war die Vorfreude umso größer. Wie auch beim letzten Album 'The Book Of Souls' wurde es erneut eine Doppel CD, was sich aufgrund einiger sehr langer Tracks begründet. Es ist und war immer eine Stärke der englischen Metaller, epische Songs in den Äther zu hauen. Das hatten sie dann direkt mit der erwähnten ersten Single mit einer Spiellänge von nur sechs Minuten angedeutet und das Album mit dem Titel 'Senjutsu' enthält davon reichlich. Sehr asiatisch kommen die sechs mittlerweile reifen Herren im Jahre 2021 daher; selbst Eddie ist in eine Samurai-Kleidung gesprungen um erneut Unruhe zu stiften. Der Titeltrack Senjutsu macht das Flair durch seine dröhnenden Drums zu Beginn perfekt. Gerade aufgrund der langen Tracks ist man bei IRON MAIDEN Alben doch aufgefordert, das Werk vielfach zu Hören, um sich eine erste gefestigte Meinung zu Bilden. Es gibt aber doch nicht schöneres für einen Freund der Musik, sich mit den Arbeiten seiner Helden auseinander zu setzen, oder? Sehr catchy ist auf der ersten CD der kürzeste Song namens Days Of Future Past zu nennen, der unschwerlich im Ohr bleibt. Auch Lost In A Lost World ist mit seinem stimmigen Intro wohlwollend von den Lauschern aufgenommen worden - IRON MAIDEN wissen auch nach über vierzig Jahren, den Fan positiv zu überraschen. The Time Machine ist hingegen mit seinem tollen Gitarrenspiel ein würdiger Nachfolger von The Reincarnation Of Benjamin Breeg. Die zweite CD liefert drei Songs mit einer durchschnittlichen Länge von elf Minuten - eine beeindruckende Machart. Kürzer kommt der erste Song Darkest Hour daher; ein klassischer Metal-Song im mittleren Tempo, der mit Meeresrauschen zu Beginn die richtige Stimmung verbreitet. Death Of The Celts ist eines dieser epischen IRON MAIDEN Songs, die nie zu enden scheinen und trotzdem nicht langweilig werden. In dieselbe Kerbe schlägt The Parchment, was aber einen etwas dunkleren Grundton aufweist. Der letzte Track Hell On Earth hingegen ist etwas melodiöser von seiner Veranlagung her zu nennen und wird bestimmt ein Highlight kommender Live-Shows. Diese drei Songs werden jedoch noch einige Rotationen im Player benötigen und die Zukunft wird zeigen, wo genau sich 'Senjutsu' in der Bandhistorie einfügen wird. Es ist zusammengefasst aber ein bombastisches Album der Briten geworden. Es übersticht jetzt schon den sehr guten Vorgänger aufgrund seiner Kompaktheit und einer Prise mehr an Melodie-orientierten Songs und wird mit den Jahren gewiss noch mit seiner Qualität reifen! Es klingt modern, was mich bei 'A Matter Of Live And Death' so sehr ansprach und hat trotzdem jede Menge Spirit der alten Maiden-Ära inne - einfach faszinierend!
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