So langsam kommt wieder Leben in die Club-Szene; nach über eineinhalb Jahren an Pandemie wird es auch Zeit. Dies geschieht allerdings weiterhin nur nach gewissen Regelungen. Das war auch im Kulttempel in Oberhausen der Fall, in dem sich die Wave-Rocker von PINK TURNS BLUE auf ihrer Tournee zum neuen Album 'Tainted' die Ehre gaben. Ich denke eine Mischung aus Hunger nach Live-Musik und dem qualitativ sehr starken, neuen Werk der Band ließ den Club auch dementsprechend gut besuchen.
Überraschend zeitig betrat das Trio dann die Bühne. Neben Sänger, Gitarrist und Mastermind Mic Jogwer waren dies Paul Richter hinter der Schießbude und für Rübi Walter ein mir auch nach Recherchen leider unbekannter Musiker am Bass. Ohne viel Tam Tam und Geschnörkel - lediglich ein Banner mit dem Cover des neuen Albums, was ein weinendes Einhorn darstellt, deutete die spielende Band an - starteten die Jungs ihr Set, was natürlich dem neuen Album einen Großteil abtrat. Not Even Trying ist nicht nur der Opener der neuen Veröffentlichung, es wurde auch als erster Song vorgetragen. Somit war schnell eine wunderbare Stimmung im Kulturtempel hergestellt. Herr Jogwer redete auch nicht viel herum; bedankte sich nach den Tracks höflich und kündigte zumeist den folgenden Song an - die Musik war eindeutig der Mittelpunkt der Darbietung. Und mit There Must Be So Much More sowie So Why Not Save The World aus dem neuen Album war das auch eine berechtigte Sache. Immer wieder streute die Band alte Songs unter die neuen Ergüsse, was mit Walking On Both Sides oder I Coldly Stare Out bewies, dass PINK TURNS BLUE sich dabei auf ihr Debütalbum von 1989 fixiert hatten. Allerdings wurden auch jüngere Lieder wie Something Deep Inside oder Walk Away eingestreut. Ohne irgendwelchen spektakulären Einlagen ließ das Trio die Songs auf die Zuschauer wirken - und das erfolgreich. Jedem Track erfolgte ein freudiger Applaus. Etwas rockiger wurde es bei dem Song Missing You und ein sehr stimmiges, verlängertes Your Master Is Calling - eines der bekanntesten Frühwerke der Band - war das Set leider viel zu schnell hinter sich gebracht.
photo: © Ralf Michael Benfer - benfisworld.blogspot.com
Allerdings brauchte es nicht allzu viele Zugabe-Rufe; die drei Musiker machten scheinbar umgehend im Backstage-Bereich kehrt und legten mit When It Rains, State Of Mind und If Two Worlds Kiss direkt drei Songs aus dem Debütalbum nach. Das begeisterte die angereiste Menge ungemein, die anschließend ungerne den Saal verlassen wollte. Gut wenn nicht - auf besonderen Wunsch kamen Mic und Co. noch ein weiteres Mal auf die Bühne, um wohl einen der schönsten Lieder aus dem Reportoire von PINK TURNS BLUE aufzuspielen: Michelle. Danach war nach gut einhundert Minuten aber endgültig Schluss. Ich weiß nicht, wie es den anderen Zuschauern erging, aber dieser auf der Musik basierende Auftritt zeigte deutlich auf, wie sehr ich Live-Musik in dieser Pandemie-Zeit vermisst habe. Es hat jedoch auch neuerlich angefixt - hoffentlich dürfen wir in Zukunft wieder dem Sound von den Bühnen dieser Welt friedlich und frei genießen.
photo: © Ralf Michael Benfer - benfisworld.blogspot.com
Datum: 04.11.2021
Ort: Oberhausen
Location: Kulttempel
Spieldauer: ca. 100 min.
Setlist:
01. Not Even Trying
02. There Must Be So Much More
03. I'll Never Give Up
04. So Why Not Save The World
05. Walking On Both Sides
06. I Coldly Stare Out
07. Walk Away
08. Something Deep Inside
02. There Must Be So Much More
03. I'll Never Give Up
04. So Why Not Save The World
05. Walking On Both Sides
06. I Coldly Stare Out
07. Walk Away
08. Something Deep Inside
09. Never Give Up
10. It Fades Away
11. After All
12. Missing You
13. You Still Mean Too Much To Me
14. Can't Be Love
15. Your Master Is Calling
Zugabe I:
16. When It Rains
17. State Of Mind
10. It Fades Away
11. After All
12. Missing You
13. You Still Mean Too Much To Me
14. Can't Be Love
15. Your Master Is Calling
Zugabe I:
16. When It Rains
17. State Of Mind
18. If Two Worlds Kiss
Zugabe II:
19. Michelle
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