Sonntag, 4. September 2022

HAMMERFALL - Gießen, 27.08.2022

 

Im Rahmen des Gießener Kultursommer - einer Serie von Konzerten unterschiedlichster Richtungen gab es am 27.08.2022 ein Power-Metal Paket: mit dem Headliner der schwedischen HAMMERFALL waren noch die Bands STRATOVARIUS, GRAVE DIGGER und als Bonus CRUSHER geladen. Eine Menge Gitarren-Geballer gab es also für die angereisten Fans - und das waren nicht wenige - auf die Ohren. Das Event wird im beschaulichen Kloster Schiffenberg abgehalten und dank einer hervorragenden Organisation war das Parken bei den Universitätsgebäuden dank zahlreicher Shuttle-Busse kein Problem. Auch in der Location war mit einer großen Auswahl an Getränken und Essen für jedermann gesorgt - und das zu humanen Preisen. Es lohnte sich also auf jeden Fall den Weg ins hessische Land auf sich zu nehmen...

Den Auftakt machte die deutsche Newcomer Band CRUSHER, die recht frechen Melodic Trash ans Tageslicht brachte. Wenn es hier hier und da auch mal nicht hundertprozentig auf der Bühne liegt, merkt man doch, dass das Quartett aus Mainz schon länger Musik macht und die schon zahlreichen Fans mit Liedern wie das prägnante Violence Stays Violent oder dem hymnenartigen The Journey begeistern. Mit dem Song Redemption war die halbe Stunde der Jungs sehr schnell vergangen und wer nun Geschmack gefunden hatte, darf sich gerne beim Händler seines Vertrauens nach dem jüngsten Album namens 'Unleashed' umschauen. Eine Bereicherung für die Szene. 

CRUSHER
photo: © Ralf Michael Benfer / benfisworld.blogspot.com


Ebenfalls aus deutschen Landen stammen die Power-Metaller von GRAVE DIGGER. Diese können jedoch schon auf eine richtig lange Historie zurückschauen, waren sie schon zu der Blütezeit der 'New Wave Of British Heavy Metal' aktiv. Dementsprechend routiniert begann das Quartett von reifen Herren mit dem Track Healed By Metal ihre Bühnenzeit. Die Metalheads erfreute die engagierte Performance und die bekannten Tracks wie das treibende Excalibur oder Lawbreaker wurden spaßig abgefeiert. Spaß versprühte auch Sänger Chris Boltendahl - einzig verbleibendes Mitglied von der Bandgründung -, der die Fans immer wieder anfeuerte. Ihre Zuneigung zu Schottland wurde natürlich mit dem Song Highland Farewell kundgetan - wohlwollend von der Menge angenommen. Mit dem Knaller Heavy Metal Breakdown endete die knapp fünfzigminütige Bühnenzeit fast viel zu schnell. GRAVE DIGGER leben immer noch und sind live wirklich erlebenswert! 

GRAVE DIGGER
photo: © Ralf Michael Benfer / benfisworld.blogspot.com


Als letzter Gast betraten die finnischen Power-Metaller STRATOVARIUS die Bühne im Innenhof des Klosters Schiffenberg. In verschiedensten Besetzungen sind die Jungs nun auch schon seit über dreißig Jahren im Geschäft – doch lange noch nicht müde. Energiegeladen und positive Vibes versprühend trieb Sänger Timo Kotipelto die Menge immer wieder an. Vor dem übergroßen Band-Banner spielten die Finnen durch Tracks wie dem Opener Phoenix oder der flotten neuen Single Eagleheart aus dem kommenden Album 'Survive' groß auf. Die Besonderheit ist bei STRATOVARIUS natürlich die Zutat von Synthies - was oftmals den Namen Symphonic Power Metal auftauchen lässt. Aber genau die Arbeit von Jens Johansson machen Lieder wie World On Fire aus. Mit dem treibenden Hit Unbreakable und dem Klassiker von STRATOVARIUS namens Hunting High And Low waren auch die fünfzig Minuten des sympathischen Quintetts viel zu schnell vorbei. Mit einem neuen Album darf man jedoch bald auch mit einer Solo-Tour rechnen...

STRATOVARIUS
photo: © Ralf Michael Benfer / benfisworld.blogspot.com



Pünktlich nach Fahrplan stand dann der Headliner dieses Abends auf der Bühne. HAMMERFALL sind seit ihrem Debütalbum aus dem Jahre 1997 nicht mehr aus der Power-Metal Szene wegzudenken. Ihr Auftritt beim 'Giessener Kultur Sommer' zeigte allen, die sich die Frage stellten, warum dem so ist. Mit Knaller-Tracks aus der Bandhistorie wie dem Opener Brotherhood oder dem betagten The Metal Age jagten die Schweden eine geballte sowie eingängige Ladung Mukke in die Menge, welche nicht selten von Sänger Joacim Cans zum Mitsingen aufgefordert wurden und dies auch lauthals taten. Dazu waren die Saiten-Bändiger heftig auf der Bühne unterwegs und wirbelten die Riffs nur so durch die Gegend. Rhythmisch wurden die Gitarren bei Songs wie Blood Bound geschwungen und jede Menge Spielspaß vorgetragen. Vorneweg natürlich der weiß-blonde Gitarrist Oscar Dronjak, der seine Gitarre gelegentlich gegen eine urige Hammer-Klampfe austauschte. Zu dem stimmigen Bühnenbild gab es nicht selten ein paar Nebelschwaden, die Lieder wie Crimson Thunder oder Let The Hammer Fall noch einprägsamer herüberbrachte. Da das aktuelle Album 'Hammer Of Dawn' noch etwas publiziert werden sollte, waren die Tracks Venerate Me und No Son Of Odin keine Überraschung und zeigt klar auf, dass HAMMERFALL sich treu geblieben sind. Mit dem fordernden und hymnenhaften Song (We Make) Sweden Rock war dann das Set des Quintetts leider gefühlt sehr schnell an sein Ende gelangt - zu toll hatten die Schweden aufgespielt.

HAMMERFALL
photo: © Ralf Michael Benfer - benfisworld.blogspot.com

Zur Freude der angereisten Fans hatten die Jungs aber noch eine auch wild geforderte Zugabe im Petto. Der Hit-Track Hammer High ließ nochmals sehr viele Kehlen der Fans aufgröhlen und mit dem Lied Hearts On Fire war dann auch komplett Schluss. Ein wunderbarer Power-Metal Abend hatte auf einem bestens organisierten Festival sein Ende gefunden und entließ viele, viele freudig schwärmende Besucher nach Hause. Auf ein nächstes Mal - ob nun mit HAMMERFALL oder eine Konzert auf dem 'Giessener Kultur Sommer' - bei beidem kann man als Musik-Fan nichts falsch machen...     

HAMMERFALL
photo: © Ralf Michael Benfer - benfisworld.blogspot.com


Datum: 27.08.2022
Ort: Gießen
Location: Kloster Schiffenberg
Spieldauer: ca. 87 min.

Setlist:
01. Brotherhood
02. Any Means Necessary
03. The Metal Age
04. Hammer Of Dawn
05. Blood Bound
06. Renegade
07. Venerate Me
08. Last Man Standing
09. Medley (Hero's Return / On The Edge Of Honour / Riders Of The Storm)
10. Crimson Thunder
11. Let The Hammer Fall
12. Glory To The Brave
13. No Son Of Odin
14. Dominion
15. (We Make) Sweden Rock
Zugabe:
16. Hammer High
17. Hearts On Fire

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