ENTSTAUBT ... im ... Oktober

...Die 'ENTSTAUBT'-Rubrik ist ein Tribut an Alben, 
die mindestens zwanzig Jahre auf dem Buckel haben...

ANATHEMA - Alternative 4

Also, wer gerne in einer musikalischen Melancholie versinken möchte, dem kann ich wirklich an erster Stelle das Album 'Alternative 4' der britischen Dark-Metaller ANATHEMA empfehlen. Die Mannen um die Gebrüder Cavanagh hatten die Ideen und Wege des Vorgänger-Albums 'Eternity' noch verfeinert und in dem Output von 1998 dramatisiert. Das macht sich schon in dem kurzen Opener Shroud Of False bemerkbar, welches von Piano-Tönen in eine aggressive Gitarrenmaschine geschoben wird. Bei dem rockigen Fragile Dreams wird dem Hörer weiter offenbart, was diese starke Prise Melancholie neben der traurig klingenden Stimme von Sänger und Gitarrist Vincent Cavanagh einbringt. Die klassischen Instrumente Piano und Violine bringen in Moll-Tönen den Songs die dementsprechende Stimmung herbei. Wenn es dann eher rockig wird, sind es zumeist auch die Texte, die eine gewisse Melancholie herbeirufen. Empty oder Re-Connect mit ihren ruhigen Zwischenparts sind einige gute Beispiele dafür. Richtig tiefgehend sind Songs wie Lost Control oder Inner Silence, die den Hörer regelrecht versinken lassen - ziemlich düster wird es dann in dem Titelsong Alternative 4. Dazu gefällt die leicht psychedelische Ader in dem Lied Regret, welche wohl nicht wenige Menschen etwas an PINK FLOYD erinnert. Etwas, was ANATHEMA in den folgenden Jahren übrigens noch weiter verfolgte. Ein fast schon besinnliches Destiny beendet ein Album, was den Hörer lebhaft mitnimmt, berührt oder gar vollends einnimmt. Ein in meinen Augen wahnsinnig tolles Werk der Musiker von ANATHEMA, denen ich für jede Rotation von 'Alternative 4' dankbar bin! 

Erscheinungsdatum: 1998

Format: LP, MC, CD

Label: Peaceville

Tracklist:

1. Shroud Of False
2. Fragile Dreams
3. Empty
4. Lost Control
5. Re-Connect
6. Inner Silence
7. Alternative 4
8. Regret
9. Feel
10. Destiny

Fragile Dreams (Live-Mitschnitt mit Orchester)