Rezension zu 'Schachfigur im Zeitspiel' von Philip K. Dick
Format: Taschenbuch
Seitenanzahl: 160
Verlag: Moewig
ISBN-13: 3-8118-3614-5
Preis: nicht mehr lieferbar
KURZBESCHREIBUNG:
Jim Parsons, ein angesehener Doktor gelangt urplötzlich aus seinem normalen Leben im Jahre 2012 gute 35 Jahre in die Zukunft, in der er selbst überrascht ziemlich auffällt; denn als weißhäutiger Mann mittleren Alters wird er dort von den sehr jungen und mischlings-ausschauenden Menschen eher angewidert angesehen. Mehr durch Zufall stößt er auf eine Gruppe ovn Verschwörern und dort erfährt Jim, dass er wohl Opfer einer Tempus-Pfuscherei gewesen sein soll, die bisher eigentlich nur tote Gegenstände in die Zukunft brachte. Ist der Doktor der erste lebende Zeitreisende? Nach einem Kampf mit den Ordnungskräften rettet Parsons die schwerverletzte Icara, woraufhin der Mann aus der Vergangenheit verhaftet wird, da er gegen die Gesetze sowie den Kodex der Euthanisten verstoßen hat! Wie konnte es mit der Menschheit so weit kommen, dass das Leben im Alter dermaßen verachtend behandelt wird? Parsons soll auf die Strafkolonie des Mars gebracht werden - allerdings haben die Gegner des Systems einiges dagegen und sind in Sachen Zeitreisen schon besser aufgestellt, als die Obrigkeiten. Doch was wollen diese wirklich von dem Doktor aus der Vergangenheit?
KOMMENTAR:
Ich musste mir beim Lesen des Buches ‚Schachfigur im Zeitspiel‘ von dem amerikanischen Science- Fiction Autor Philip K. Dick immer wieder selbst darauf aufmerksam machen, dass es 1960 veröffentlicht wurde – also vor über 60 Jahren! Unglaublich, wie weitsichtig der Schriftsteller damals schon war. Seine Fiktionen sind oftmals ja nur einige Jahrzehnte in die Zukunft geschaut, aber dann auch demensprechend detailliert durchdacht. Dieser Gedanke an die ewige Jugend, der die Menschheit schon seit ihrer Geburtsstunde verfolgt, ist hier mal von Mr. Dick komplett anders angegangen worden – und das mit einem schlichten Prozess. Wenn man eben nicht alt werden mag, muss man halt früh sterben. Irgendwie erschreckend, aber das hätte durchaus in diesem neuen Jahrtausend so in die Köpfe der Menschen wachsen können; vor allem, wenn Regierungen ihr Volk dahin gesteuert hätten. Ich glaube, diese Pandemie in den letzten Jahren war ein guter Beweis, wie man allgemeine Meinungen in den Köpfen der Menschen – losgelöst von jeder Logik – verankern kann. Der Amerikaner hat auf jeden Fall mit dem zwar nicht gerade dicken Machwerk eine hochinteressante Geschichte gestrickt, die allerdings gerade in Richtung Finale durch die Zeitreisen und die dadurch möglichen Einflüsse fast einen Knoten ins Gehirn verpasst, wenn man sich darüber Gedanken macht. Somit ist dort auch mehr Konzentration gefordert. Aber auch dieses Frühwerk 'Schachfigur im Zeitspiel' ist ein wirklich lesenswerter Roman von Philip K. Dick.
7,9 von 10 Punkte
BESONDERHEITEN:
- Nachwort von Hans Joachim Alpers
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