Auf eine kleine Tour mit dem schönen Namen: ‚Kralle allein zu Haus 2025‘ ging das Post-Punk Quartett von LOVE A im Frühjahr auf Tour. Das letzte Album ,Meisenstaat' ist nun auch schon drei Jahre erhältlich, so war zu erwarten, dass der angereiste Fan eine tolle Mischung aus allen bisherigen Alben bekommen würde – und vielleicht sogar neues Songmaterial. Da die Termine in Bremen und Hamburg einfach zu weit weg waren, gab es für mich die Optionen Kassel und Dortmund, wobei ich mich für letzteren im ehrwürdigen FZW entschied. Gar nicht mitbekommen hatte ich jedoch, dass LOVE A auch noch eine Vorgruppe am Start hatte. Diese bildete das Quartett von FLUPPE...
Die Band FLUPPE aus der Gegend von Hamburg lässt sich eigentlich gerne klein schreiben; passte meiner Regel für Berichte allerdings nicht so ganz. Die Jungs um Sänger Josef Endicoff, der übrigens aus Karlsruhe stammt (und vielleicht dadurch die aus Trier stammenden LOVE A kennt) spielen einen recht ruhigen Indie Rock, der gitarrenorientiert auftritt. Mit den zum Nachdenken anregenden Texten trugen die vier Musiker Songs wie der Opener Sam Rockwell oder Alien Mystery vor. Das gut halbstündige Set wirkte gechillt; allerdings auch ein wenig statisch. Natürlich bekundete Josef, dass es sie sehr freuen würde, an diesem Abend mit LOVE A die Bühne zu teilen. Ein neues Album soll nach zwei bisherigen im Frühjahr 2026 erscheinen, welches auch die Single Shanty beinhalten soll, was dann logischerweise auch vorgetragen wurde. Das eingängige Lied Dodgers beendete dann den Auftritt und gab den Weg für den Haupt-Act des Abends frei...
photo: © Ralf Michael Benfer / benfisworld.blogspot.com
Die Jungs aus dem Südwesten des Landes starteten dann mit dem wunderbaren Stück Nachbarn II in ihr Set. Die große Spielfreude war von Karl Brausch am Schlagzeug, Bassist Dominic Mercier und Gitarrist Stefan Weyer anzumerken und Sänger Jörkk Mechenbier war ebenso gut aufgelegt. Er erwähnte nun einen längeren Zigarettenentzug, was ihm wohl ganz gut bekam und wirkte grundsätzlich fit. Wie vermutet ging es musikalisch quer durch die mittlerweile auch schon 15 Jahre alte Bandgeschichte mit Liedern wie Nichts ist leicht oder Analog ist besser, die allesamt wunderbar dargeboten wurden. Der bekannteste Song 100.000 Stühle leer war natürlich ebenso vertreten wie das wilde Achterbahn. Aus dem letzten Album 'Meisenstaat' noch nie live gespielt und somit eine Weltpremiere, welche Bassist Dominic genau mit diesem Wort ankündigte, war das Lied Klimawandel, das ebenfalls direkt überzeugen konnte. Auch immer im Set der Band zu finden ist Too doof To Fuck, was ein etwas aufgepeppter Song der Band PASCOW ist. Die Single Windmühlen beendete dann den Auftritt des sympathischen Quartetts aus Trier.
photo: © Ralf Michael Benfer - benfisworld.blogspot.com
Eine Zugabe hatte das Quartett allerdings doch im Gepäck. Mit dem flotten Oder? ging es in die feine Verlängerung, welche dann das punkige Chefkoch und den klassischen LOVE A Song Brennt alles nieder folgen ließ, bei dem die Fans mit den Gesängen: 'Brennt alles nieder - fickt das System' die Musik aushallen ließen. Leider war dann nach insgesamt gut eineinviertel Stunde Feierabend, was ich bei LOVE A immer sehr schade finde - live könnte man den Musikern ewig zuhören; besonders wenn der Sound so gut wie im FZW. Aber die schöne Erinnerung bleibt und ein nächstes Mal folgt bestimmt...
Datum: 17.05.2025
Ort: Dortmund
Location: FZW
Spieldauer: ca. 75 min.
Setlist:
01. Nachbarn II
02. Juri
03. Nichts ist leicht
04. 100.000 Stühle leer
05. Lose Your Illusion
04. 100.000 Stühle leer
05. Lose Your Illusion
06. Will und kann nicht mehr
07. Entweder
08. Genau genommen gut genug
07. Entweder
08. Genau genommen gut genug
09. Trümmer
10. Die Anderen
11. Analog ist besser
12. Unkraut
13. Meisenstaat
14. Achterbahn
15. Klimawandel
16. Kanten
17. Too Doof To Fuck
18. Windmühlen
Zugabe:
19. Oder
20. Chefkoch
21. Brennt alles nieder
20. Chefkoch
21. Brennt alles nieder
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