Dienstag, 22. Juli 2025

Die grünen Teufel vom Mars - Frederic Brown

 Rezension zu 'Die grünen Teufel vom Mars' von Frederic Brown


Erscheinungsjahr: 1964
Originalausgabe: 1955
Format: Taschenbuch
Seitenanzahl: 160
Verlag: Heyne
ISBN-13: ---
Preis: vergriffen


KURZBESCHREIBUNG: 
An dem Tag, als es geschah, hatte sich der Schriftsteller Luke Devereaux in einer abgelegenen Hütte in Indio / Kalifornien eingemietet, um seine Schreibblockade zu überwinden. Plötzlich waren sie da, die kobold-artigen, grünen Männchen vom Mars. Und sie stellten in diesem Jahre 1969 die Welt auf den Kopf! Denn sie waren in der Lage, alle Geheimnisse der Menschen zu entlocken und diese auch zu verbreiten. Wie eine Seuche schlug diese pure Anwesenheit der unangreifbaren Außerirdischen um sich und legte die ganze Welt nahezu lahm. Die Folge waren klassisch: Arbeitslosigkeit und Armut, denn viele Berufe waren einfach ausgehebelt. Auch Luke traf es hart, denn gewiss wollte niemand im Augenblick Science Fiction Romane lesen - die Spezialität des Autors. Dann aber geschah es: die grünen Männchen verschwanden! Allerdings nur für Luke, was seine getrennt lebende Frau Margie in Sorge brachte und sie ihn in einer Klinik unterbrachte. Dort begann Luke zu Schreiben - Wildwest-Romane. Und während alle Menschen weiter durch die grünen Männchen genervt wurden, kam der Erfolg zu Luke geflogen. Doch warum konnte er die Außerirdischen nicht mehr wahrnehmen? Was war mit dem Schriftsteller geschehen. Eine Aufgabe, die auch die Ärzte ziemlich vor Rätsel stellten ... noch mehr die Sorge, was geschehen würde, wenn Luke wieder geheilt würde - ein zweischneidiges Schwert!

KOMMENTAR:
Siebzig Jahre alt ist mittlerweile der Roman mit dem reißerischen, jedoch idiotischen deutschen Titel ‚Die grünen Teufel vom Mars‘. Es wäre echt wünschenswerter gewesen, wenn sich die damaligen Redakteure an dem Original-Titel ‚Martians, Go Home‘ angelehnt hätten. Na ja, auf den Inhalt kommt es an und da hat der amerikanische Autor Frederic Brown eine tolle Unterhaltung abgeliefert. Bekannt wurde der Schriftsteller durch seinen Humor innerhalb von Science Fiction Romane, was gerade Mitte des letzten Jahrhunderts ziemlich ungewöhnlich war. Meinen Geschmack hat er damit aber sehr getroffen. Man stelle sich einfach die Ausgangssituation vor: Amerika und die Sowjetunion im kalten Krieg mit all ihren Agenten sowie die ganzen konkurrierenden Konzerne der Welt, die um die Käufergunst buhlen. Das alles würde mit eben solchen Wesen, wie die grünen Gestalten vom Mars ausgehebelt werden, denn diese wüssten alles und würden es dementsprechend ausplaudern. Dass sie dies in höchst beleidigender Form tun, ist dann das Sahnehäubchen dieser knapp 160 Seiten langen Story. Nein, es gibt hier keine großartige Action und nein, auch kein Hochspannung zum Nägelkauen. Brown erzählt hier nur eine wunderbare fiktive Geschichte, die in der damaligen Zeit ziemlich gesellschaftskritisch daherkam, aber auch heute noch zum Nachdenken anregt. Wenn alle Macht, alle Geheimnisse und jeglicher Hass ausgehebelt wäre - ginge es uns dann nicht wundervoll?
8,0 von 10 Punkte

BESONDERHEITEN: 
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