Dienstag, 12. April 2016

European Rugby Champions Cup 2015/16 Viertelfinale




Die Viertelfinal-Ergebnisse des European Rugby Champions Cup: 



Saracens - Northampton Saints 29:20

Die Gäste aus Northampton werden nach dem Abschlusspfiff verwundert auf die Anzeigetafel geschaut haben, hatten sie doch gut dreiviertel des Spiels die Führung inne. In der ersten Hälfte dominierten die Saints über das Heimteam sogar, auch wenn diese in Gestalt von #10 Owen Farrell die ersten Punkte per Straftritt erzielt hatten. Northamptons Kicker #10 Steve Myler vergab anschließend zwei solche, und auch die Überzahl nach der gelben Karte gegen #7 Will Fraser wegen gefährlichen Tacklings schien nicht zu Fruchten. #11 Jamie Elliott fiel sogar der Ball beim Ablegen ins Malfeld aus der Hand. Doch kurz darauf konnten sie das Überzahlspiel noch nutzen und #14 Ken Pisi tauchte in das Malfeld. Myler erhöhte zum 7: 3. Owens antwortete mit einem Straftritt in der 21. Minute, was Myler aber in der 32. Minute zum Halbzeitstand von 10: 6 wieder egalisieren konnte. Saracens kam im zweiten Abschnitt langsam, aber sicher immer besser mit den Gästen zurecht und Farrell hielt das Spiel mit seinem Straftritt in der 52. Minute zum 9:10 eng. Myler konnte immerhin nur drei Minuten später zeigen, dass er schusstechnisch nun warm war und erzielte das 13: 9 per Straftritt. Allerdings ging bei den Saints immer weniger im Angriff und in der 62. Minute verkürzte Farrell wieder auf einen Punkt. Die Angriffe von Saracens wurden immer ausgiebiger, so das der Versuch von #14 Chris Ashton nur die logische Schlussfolgerung war, als das Team mit schnellen Pässen das Spielgeschehen nach links verlegte und Ashton schließlich die Lücke in der Abwehr fand. Farrell erhöhte zum 19:13 und konnte kurz darauf noch einen Straftritt für drei weitere Punkte erzielen. Der Niedergang Northamptons kam dann in der 77. Minute, als die Gäste gezwungen waren, aus der eigenen 22 zu attackieren, ein langer Pass aber zu weit nach hinten geriet und #11 Chris Wyles sich pfeilschnell zum Ball machte, diesen aufnahm und in dem Malfeld ablegte. Farrells Erhöhung zum 29:13 war der Sieg für das Heimteam - daran änderte auch der Versuch von #6 Courtney Lawes in der Nachspielzeit nichts mehr. Northampton musste sich mit 20:29 geschlagen geben und Saracens zieht in das Halbfinale des 'European Rugby Champions Cup'...





Leicester Tigers - Stade Francais 41:13

Im Gegensatz zu allen anderen Spielen war die Begegnung zwischen Leicester und Stade Francais eine eindeutige Angelegenheit. Schon in der 2. Minute hatte das Heimteam den ersten Versuch auf der Anzeigetafel, als #10 Freddie Burns mit einem Kick in die gegnerische 22 den letzten Mann #15 Dijbril Camara in Verlegenheit brachte. Burns führte den Einwurf auch prompt aus, womit kein Spieler der Franzosen rechnete. #12 Manu Tuilagi nahm den Ball an und joggte in das Malfeld. Burns erhöhte zum 7: 0. Stade Francais antwortete in der 8. Minute durch einen Straftritt von #10 Morne Steyn, der den Spielstand nur vier Minuten später noch weiter hätte verkürzen können. Doch der Schuss traf nicht sein Ziel. Burns baute die Führung in der 16. Minute auf 10: 3 aus, aber Steyn stellte in der 24. Minute den vorherigen Abstand wieder her. Die zwei Versuche in der 31. und 34. Minute war schon eine kleine Vorentscheidung: Leicester war im Angriff, als die gegnerische Abwehr den links außen laufenden #11 Vereniki Goneva komplett übersahen und dieser die letzten zwanzig Meter ungehindert überbrücken konnte. Kurz darauf fing Burns an der Mittellinie einen Pass der Gäste ab und war auf und davon. Er erhöhte auch die beiden Versuche zum 24: 6 Halbzeitstand. Stade Francais zeigte im zweiten Abschnitt nochmal etwas Leben, als #9 Julien Dupuy drei Minuten nach Wiederanpfiff die Lücke in der Abwehr sah und in das Malfeld huschte. Steyn erhöhte zum 13:24. Die Tigers ließen jegliche Hoffnungen direkt wieder verpuffen, als Goneva wieder auf der linken Seite übersehen wurde und dieser seinen zweiten Versuch legte. Burns markierte das 31:13. Der eingewechselte #22 Owen Williams versuchte sich in der 59. Minute an einem Straftritt, doch dieser ging neben die Stangen. Weniger tragisch, denn nur eine Minute später war #6 Michael Fitzgerald auf der linken Seite vollkommen alleine und legte den nächsten Versuch. Diese und auch die Erhöhung in der 66. Minute verschoss Williams ebenfalls aus schweren Winkeln, allerdings war Leicester durch diesen Versuch von #14 Telusa Veainu mit 41:13 weit enteilt. Sie hielten die verbleibende Zeit diesen Spielstand und zogen so souverän in das Halbfinale des 'Champions Cup'...



Racing Metro 92 - Toulon 19:16

Die Ansetzung der Partie zwischen Racing Metro 92 und Toulon sollte ebenfalls eine spannende Angelegenheit werden. Allerdings sah dies nach fünf Minuten anders aus, denn das Heimteam konnte schon einen Straftritt durch #10 Daniel Carter und einen Versuch von #11 Juan Imhoff verbuchen, der einen Pass nahe der Mittellinie abfing und diesen ungehindert in das Malfeld tragen konnte. Carter markierte mit der Erhöhung das 10: 0. Toulon musste sich nun ranhalten, wollten sie den Titel des Europameisters weiter inne haben. Als #20 Mathieu Bastareaud durch die Abwehr brach, gelang den Gästen durch #7 Charles Ollivon der erste Versuch. #9 Jonathan Pelissie erhöhte und es stand nur noch 7:10 nach zehn gespielten Minuten. Anschließend egalisierten sich beide Teams weitgehend und zu allem Übel konnte keiner der Kicker glänzen. Ein Drop Goal von Racings' #15 Brice Dulin ging in der 18. Minute neben die Stangen und für Toulon konnte weder #15 Delon Armitage aus langer Distanz noch Pelissie zwischen die Stangen treffen. In der 38. verpasste #9 Maxime Machenaud, der nun für den angeschlagenen Carter die Kicks ausführte, einen weiteren Straftritt. Erst eine Minute vor Schluss konnte Pelissie den Halbzeitstand von 10:10 erzielen. Toulon nahm dieses Momentum mit in den zweiten Abschnitt und griffen frisch an. Ein Halten des Ballträgers nach dem Tackling verwandelte Pelissie in der 44. Minute zu drei Punkten und der erstmaligen Führung der Gäste. Machenaud hätte nur drei Minuten später den Ausgleich zurück holen können, doch sein Straftritt ging neben die Stangen. Er bekam nur 120 Sekunden später eine weitere Chance und erzielte das 13:13. Toulon leistete sich weitere Strafen, ein Abseits in der 52. Minute gab Machenaud die Gelegenheit auf die Führung, welche er auch nutzte. Racing wurde scheinbar von den Gästen angesteckt, der nächste Straftritt für Toulon war nur zwei Minuten später vergeben, aber Pelissie verzog den Kick. Da es aber der Tag der Straftritte schien, durfte er sich in der 60. Minute ein weiteres Mal versuchen und glich zum 16:16 aus. Beide Teams starteten nun ein taktisches Spiel, was den Gästen besser lag und sie in der 70. Minute nach einem zusammengebrochenen Gedränge einen langen Straftritt wagten. Doch wiederum gelang es Armitage nicht, diesen zielgenau herauszuhauen. Racing Metro wagte nun wieder mehr Angriffe und wurde fünf Minuten vor dem Ende belohnt. Doch Machenaud hatte nicht seinen besten Tag als Kicker. Er verzog den Schuss. Allerdings griff das Heimteam weiter an und nach einem Halten des Ballträgers gab es für Machenaud sechzig Sekunden vor dem Ende eine erneute Chance. Und diesmal nutzte er sie auch zum 19:16. Toulon kam nicht mehr an den Ball und musste sich schließlich geschlagen geben. Nach drei aufeinanderfolgenden Meisterschaften wird 2016 ein neuer Sieger in Europa gekrönt werden - Racing Metro 92 könnte dieses sogar sein...



London Wasps - Exeter Chiefs 25:24

Ein Blick auf die aktuelle Tabelle der englischen Rugby Premiership zeigte schon, dass die Partie zwischen den London Wasps und den Exeter Chiefs eine spannende werden würde, traf hier doch der Drittplatzierten auf den Zweitplatzierten. Etwas engagierter war in den Anfangsminuten das Heimteam und #10 Jimmy Gopperth konnte in der 7. Minute per Straftritt die Führung zum 3: 0 erzielen. Diese baute er in der 18. Minute aus, nachdem ein Gegenspieler das offene Gedränge attackierte, ohne mit beiden Füßen auf dem Boden zu sein. Die Gäste konterten aber mit ihrer Stärke. Nach einer Gasse drückten sie in der 32. Minute ein kräftiges Paket in Richtung Malzone, wo #8 Tom Waldrom den Ball ablegte, obwohl fünf Meter zuvor drei Abwehrspieler auf ihn sprangen - stoppen konnten sie den massigen Spieler nicht. #10 Gareth Steenson erhöhte auf 7: 6. Noch vor der Pause hätte Gopperth die Führung zurück holen können, doch sein Straftritt knallte an den Pfosten. Und es kam direkt noch schlimmer: die Wasps wollten aus der eigenen 22 attackieren, doch Waldrom fing einen langen Pass von #19 Bradley Davies ab und stürmte über 35 Meter in das Malfeld zu seinem zweiten Versuch. Steenson stellte mit der Erhöhung den Spielstand von 14: 6 her. Die London Wasps waren in der zweiten Halbzeit also gefordert und setzten dies auch prompt um. #12 Siale Piutau brach durch die Abwehrlinie, passte zu #9 Dan Robson, der den Ball quer in Richtung linke Seite des Malfeldes kickte - genau in die Laufbahn von #15 Charles Piutau, der den Versuch legte. Gopperth konnte die Erhöhung allerdings nicht verwandeln und es blieb eine Differenz von drei Punkte. In der Folgezeit spielten die Chiefs ihren bekannt kräfte-raubenden Rugby und machten Meter um Meter, bis schließlich der eingewechselte #18 Harry Williams den Ball über die Mallinie drückte. Steenson markierte das 21:11. In der 51. Minute versuchte sich #13 Henry Slade aus extrem langer Distanz bei einem Straftritt für die Chiefs, doch der geriet zu kurz. Steenson hingen nahm in der 59. Minute drei sichere Punkte mit. Nun aber übernahmen die Londoner wieder mehr und mehr den Ballbesitz und sie attackierten tief aus ihrer Hälfte, was schließlich belohnt wurde, als #20 Thomas Young zu Siale Piutau passte, der den Ball an den links mitlaufenden ##11 Frank Halai weitergab und dieser bis in das Malfeld kam. Dort bewies er Geistesgegenwärtigkeit, indem er den Ball nicht einfach ablegte, sondern mit einer Drehung noch näher an die Malstangen brachte, was der Erhöhung durch Gopperth dienlich war. Den Wasps blieben nun noch dreizehn Minuten und sie kämpften um jeden Meter, um jeden Ball. Immer näher kamen sie dem Malfeld, bis Robson den Ball zu Gopperth passte, der den Ball zurück zu #13 Elliot Daly gab, der auf den frei mitlaufenden Charles Piutau passte. Dieser lief um seinen Gegner herum und tankte sich in der letzten Spielsekunde in das Malfeld zum 23:24. Die Erhöhung von Gopperth aus halbrechter Position sollte nun die Entscheidung bringen. Der Kicker hatte aber die Nerven im Zaum und drückte den Ball zum 25:24 zwischen die Stangen - und die London Wasps ins Halbfinale...


Die Wasps kämpften sich gegen Exeter zum Sieg...
(photo: © planetrugby.com)

Somit stehen die Halbfinalpaarungen wie folgt fest:

Am 23.04. treten Saracens gegen die London Wasps im 'Madejski Stadium' in Reading an und am 24.04. spielen die Leicester Tigers im 'City Ground' (Nottingham) gegen die Franzosen von Racing Metro 92.

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