Freitag, 8. Februar 2019

Six Nations 2019 Week 1


1. Spieltag 2019



Frankreich - Wales 19:24

Es war ein wenig überraschend, wie engagiert die Franzosen in das Spiel gegen Wales gingen und sehr direkt wie entschlossen nach vorne arbeiteten. Wales schien mit dem strömenden Regen in Paris gar nicht klar zu kommen. So war der Versuch von #8 Louis Picamoles nach einem Konter und schnellen Pässen in der 6. Minute kein Wunder. Allerdings verpasste #9 Morgan Parra die Erhöhung. Da die Gäste weiter mit dem flutschigen Spielgerät haderten, schien dies aber egal, zumal nach erfolglosen Straftritten von beiden Seiten die Franzosen in der 23. Minute den Ball schnell nach links außen spielten, wo sich #11 Yoann Huget nicht aufhalten ließ und den zweiten Versuch für das Heimteam legte. Die schwere Erhöhung von außen verzog Parra dann ebenfalls und es blieb beim 10: 0. Die Waliser zeigten sich bei einer ihrer wenigen Chancen aber ebenfalls nicht zielsicher, als #10 Gareth Anscombe einen weiteren Straftritt verschoss. Für Frankreich übernahm dies nun #10 Camille Lopez und dieser erhöhte den Spielstand in der 34. Minute nach Abseitsspiel per Straftritt und davon gepusht jagte er in der Nachspielzeit noch ein Drop Goal zum Halbzeitstand von 16: 0 hinterher. Wales kam in der zweiten Hälfte nun allmählich ins Spiel und durch eine statisch wirkende Abwehr konnte #15 Liam Williams, der in der ersten Halbzeit schon einem Versuch nahe war, durch diese brechen, passte auf den mitlaufenden #9 Tomos Williams und dieser kam in der 47. Minute zum Versuch. Das Spiel schien komplett gewandelt, nun haderte Frankreich mit den Wetterbedingungen. Daraus entstand der zweite Versuch für die Waliser nur fünf Minuten später, als Anscombe einen Kick in Richtung Malfeld wagte, Huget in der Abwehr hinterher rannte, doch rutschend den Ball verlor, auf den sich #14 George North nur noch zum Versuch werfen musste. Anscombe erhöhte die beiden Versuche und Wales war nur noch zwei Punkte hinter dem Heimteam. Lopez wollte in der 60. Minute die Führung per Straftritt wieder ausbauen, was allerdings misslang. Dafür war #22 Dan Biggar kurzfristig auf dem Feld und holte mit dem Straftritt nach einem Vergehen der Franzosen im Gedränge in der 63. Minute die 17:16 Führung. Frankreich spielte nun wieder etwas besser und kam in der 70. Minute per Straftritt von Lopez zur 19:17 Führung. Allerdings schienen die alten Routiniers langsam müde, was man von den Franzosen schon aus der Vergangenheit kannte. So setzte der Trainer Jaques Brunel nun auf die Jugend, was sich zwar beim erwähnten Straftritt durch die Frische in der ersten Reihe des Gedränges auszahlte, doch nur zwei Minuten später zum Debakel wurde, als #4 Sebastian Vahaamahina in der gegnerischen Hälfte einen langen Pass wagte, North dies aber erkannte, den Ball abfing und ungehindert über 60 Meter zum Versuch sprintete. Biggar erhöhte zum 24:19. Die Franzosen hatten noch in der verbleibenden Zeit Chancen, aber sie nutzten diese nicht und die Abwehr der Waliser hielt stand. Frankreich vergibt somit den möglichen Sieg am Ende ...




Schottland - Italien 33:20

Wie gut sind die Italiener nun unter Trainer Conor O'Shea geworden? Gegen Schottland sollte eine Antwort folgen. Die Schotten waren im heimischen Murrayfield Stadium von Beginn an die treibende Mannschaft, doch die ersten Punkte machten dann die Gäste, als der nun 'Six Nations Record Player' Sergio Parisse gefährlich angegangen wurde und #10 Tommaso Allan den Straftritt verwandelte. Im Grunde war dies ein zusätzlicher Ansporn und die Schotten holten sich schnell den Ballbesitz wieder, griffen über links an, von wo #10 Finn Russell plötzlich den Ball quer über das Feld auf den völlig freistehenden #11 Blair Kinghorn, der ungehindert in das Malfeld kam. Die schwere Erhöhung von #9 Greig Laidlaw ging knapp daneben. Das Heimteam blieb aggressiv und nach einem schnellen Richtungswechsel brach #15 Stewart Hogg durch die Abwehr und bediente im letzten Moment den mitlaufenden Kinghorn, welcher erneut in das Malfeld kam. Die schwere Erhöhung konnte Laidlaw diesmal zum 12: 3 verwerten. Schottland drückte weiter, wollte aber zuviel und ließ somit die Chancen liegen. Es blieb bei diesem Spielstand bis zur Halbzeit. Ein wenig geduldiger zeigte sich das Team in der zweiten Hälfte. Und in der 47. Minute machte sich dies bezahlt, als Russell den Ball innerhalb der gegnerischen 22 in das Malfeld lupfte, der pfeilschnelle Hogg als erster an dem Ball kam und diesen noch vor der Auslinie zu Boden drückte. Laidlaw addierte noch die Zusatzpunkte. In der 54. Minute entzauberten die Schotten dann die Italiener, als sie mit schnellen Pässen die Abwehr aushebelten und Kinghorn ein drittes Mal in dem Malfeld landete - Hattrick für den jungen Schotten und nach Laidlaws Erhöhung ein komfortables 26: 3. In der 62. Minute brach dann #4 Ben Toolis nach einer Balleroberung durch die Abwehr und ein kurzer Pass von #ddd Josh Strauss auf den eingewechselten #23 Chris Harris ermöglichte diesem einen einfachen Versuch. Russell erhöhte und alles schien mit dem 33: 3 erledigt. Doch als in der 71. Minute #18 Simon Berghan nach wiederholtem Foulspiel im Gedränge die gelbe Karte sah, nutzte #9 Guglielmo Palazzini dies schnell aus und tauchte ins Malfeld. Allan erhöhte zum 10:33. Und in Überzahl waren die Italiener regelrecht beflügelt. #23 Edoardo Padovani kam in der 75. Minute zum nächsten Versuch und #23 Ian McKinley legte noch zwei Minuten vor dem Ende einen Versuch nach. Er selber verschoss beide Erhöhungen und die Zeit rannte schließlich runter. Schottland siegt mit 33:20 verdient, wurde jedoch gewarnt, dass sich ein Spiel in zehn Minuten noch schnell drehen kann. Das sollten sie als Erkenntnis mitnehmen!




Irland - England 20:32

Im letzten Spiel des letzten Jahres von den Iren im eigenen Stadion gedemüigt, wollten die Engländer in Dublin Rache nehmen. Sehr aggressiv gingen die Gäste so in das Spiel und scheinbar war das Heimteam noch nicht wach, als nach schnellen Pässen plötzlich #11 Jonny May in das Malfeld tauchte. #10 Owen Farrell erhöhte per schwerem Kick zum frühen 7: 0. Das Heimteam biss sich nun ebenfalls in das Spiel und konnte immerhin in der 11. Minute durch einen Straftritt von #10 Jonathan Sexton ebenfalls was auf die Anzeigetafel bringen. Ein hohes Tackling brachte den englischen #7 Tom Curry auf die Strafbank. Allerdings machten die Iren nichts daraus. Als die Gäste jedoch wieder komplett waren, wühlte sich Irland nach einer Gasse und einem starken Paket Meter um Meter am nach vorne und in der 24. Minute war es #1 Cian Healy, der den Ball über die Mallinie drückte. Sexton erhöhte auf 10: 7. Englands Antwort kam aber nur fünf Minuten später: mitten aus dem Angriff kickte #15 Elliot Daly an der gegnerischen 22 in Richtung Malfeld. #11 Jacob Stockdale war zwar zuerst am Ball, konnte diesen jedoch wegen dem Tackling von #14 Jack Nowell nicht kontrollieren und Daly sich auf den Ball werfen. Farrell erhöhte nicht nur den Versuch, er legte in der auslaufenden Zeit der Hälfte noch einen Straftritt zum 17:10 Pausenstand hinterher. Im zweiten Abschnitt wurde die Partie verbissener mit zwei gleichwertigen Teams. Nach einem hohen Tackling verkürzte Sexton in der 55. Minute auf vier Punkte Abstand. Farrell wagte sechs Minuten später einen langen Straftritt, um den alten Abstand wieder herzustellen, doch der Schuss geriet zu kurz. Allerdings gelang in der 66. Minute der nächste Versuch aus einem Gedränge heraus. Die Gäste passten weit nach links außen auf May und der kickte den Ball aus dem Sprint heraus in Richtung Malfeld. Das Laufduell gewann #13 Henry Slade und versenkte den Ball in das gegnerische Malfeld. Farrell war nicht mehr so treffsicher und die Erhöhung ging daneben. Zurück auf der Spur war er aber dann zehn Minuten vor dem Ende bei einem weiteren langen Straftritt zum 25:13. Die Gäste bekamen nun wieder weiter Oberhand und da Irland sogar aus der eigenen 22 angreifen musste, gelang es Slade den unter Druck überhasteten Pass von Sexton abzufangen und die verbleibenden Meter ins Malfeld zu hechten. Nach der Erhöhung von Farrell waren die Engländer mit 32:13 des Sieges gewiss. Der eingewechselte #16 Sean Cronin konnte zwar aus einem offenen Gedränge heraus durch die Abwehr brechen und zum mitlaufenden #21 John Coney passen, der ins Malfeld kam, doch das war in der letzten Minute wie die Erhöhung von Sexton zu spät. England entführte beeindruckend mit 32:20 den Sieg aus dem Aviva-Stadium!


Tabelle: 

1. Schottland (+13) 5
2. England    (+12) 5
3. Wales      (+ 5) 4
4. Frankreich (- 5) 1
5. Irland     (-12) 0
6. Italien    (-13) 0


Blair Kinghorn war mit seinem Hattrick der Mann des Spieltages!
(photo:scottishrugby.org)

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