Dienstag, 5. April 2022

Der Mann im braunen Anzug - Agatha Christie

Rezension zu 'Der Mann im braunen Anzug' von Agatha Christie



Erscheinungsjahr: 2008 (Original: 1924)
Format: gebundene Sammler-Ausgabe
Seitenanzahl: 240
Verlag: Hachette
ISBN-13: ---
Preis: 7,95 € (inkl. Zeitschrift zum Buch - vergriffen)


KURZBESCHREIBUNG: 
Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters ist Anne Beddingfeld frei von Verantwortungen und möchte ihrer Abenteuerlust Tribut zollen. Durch die Hilfe des Anwalts Henry Flemming beginnt sie in London ein neues Leben, und als Anne eines Tages an einer U-Bahn Station zufällig einen Mann sieht, der ihr über Schulter blickt, erschrickt, auf die Gleise stürzt und trotz herbei eilenden Arzt stirbt, ändert dieses sich komplett. Der Arzt verschwindet plötzlich und die junge Frau entdeckt bei der Suche nach ihm einen geheimnisvollen Zettel. Da ihr Scotland Yard keinen Glauben schenkt und das Ganze als Selbstmord ansieht, wendet sich Anne an die Tageszeitung 'Daily Budget' und wird freie Mitarbeiterin. Durch den Zettel kommt sie auf ein Schiff, dass nach Kapstadt fahren wird. Sie nutzt ihr Erbe und tritt die lange Reise an. Dabei lernt sie unter anderem Sir Eustace Pedler kennen, einem Parlamentsmitglied, der von der Regierung beauftragt ist, ein wichtiges Dokument nach Südafrika zu bringen. Ehe sich die Abenteurerin versieht, ist sie in einer gefährlichen Geschichte um Diamantenschmuggel und politischen Intrigen verwickelt, die für sie selber tödlich ausgehen könnte...

KOMMENTAR:
'Der Mann im braunen Anzug' ist einer der weniger bekannten Romane der englischen Schriftstellerin Agatha Christie; wobei ich mich nach dem Lesen echt fragte: warum eigentlich? Das Buch ist eine tolle Abenteuer-Geschichte, die zum Beispiel einem 'Mord im Orient-Express' in keiner weise nachsteht und mit der jungen Anne Beddingfeld eine erfrischende Hauptfigur aufbietet. Im Gegensatz zu den klassischen Kriminalromanen geht dieser Roman der Autorin aus dem Jahre 1924 eher in Richtung Thriller, der mit geballtem Abenteuer, exotischen Schauplätzen und gerissenen Schurken einen tollen Lesestoff aufbietet. Da Agatha Christie selber viel in der Welt unterwegs war, wirken die Schauplätze sehr real und passend beschrieben. Vertraut ist ebenfalls der augenzwinkernde Humor der Britin; gänzlich neu hingegen die Einblicke aus Sicht des Verbrechers. Und selbst diese verpackt Christie gekonnt, dass der Leser immer wieder auf die falsche Fährte gelockt wird. Diese Varianten an Kriminalgeschichten machen rückblickend das Gesamtwerk von der Schriftstellerin so interessant. Wäre dies nur gefüllt mit Romanen um Hercule Poirot oder Miss Marple - ich glaube, das wäre einfach viel zu einseitig und käme keinem guten Schreiberling gerecht...
8,0 von 10 Punkte

BESONDERHEITEN: 
- der vierte Roman der englischen Kriminalautorin Agatha Christie
- erster Auftritt von Colonel Race

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