Mittwoch, 3. Dezember 2014

Model-Abend in der KOSMETIKSCHULE SIEGEN


Reges Treiben herrschte in der Kosmetikschule Siegen. Der Grund war recht simpel: es war Model-Abend der angehenden Fußpflegerinnen und -Pfleger! In diesen Stunden konnten die jungen Damen und Herren ihr in der Theorie gelerntes Wissen in der Praxis anwenden. Dies ist schon ein Unterschied gegenüber dem gegenseitigen Ausprobieren der Lernenden, gilt es hierbei doch auch das Auftreten gegenüber einem realen Kunden zu testen. Erleichternd ist hierbei allerdings, dass diese Modelle sich zumeist aus Verwandten, Bekannten oder Nachbarn zusammensetzen.

Nach der Begrüßung geht es dann auch schon an den blanken Fuß; mittels eines Fragebogen wird eine Analyse der Füße sowie dem unteren Beinbereich gemacht. Dabei gilt es unter anderem festzustellen, ob der Kunde Hammer-Zehen hat, gegebenenfalls Diabetes diagnostiziert wurde oder an Krampfadern leidet. Diese Informationen sind für diverse Behandlungen an den Füßen zwingend notwendig! 

Dann wird aber zur Tat geschritten und nachdem sich der Behandelnde auf dem Stuhl bequem gemacht hat während die (in meinem Fall) angehende Pflegerin sich vorschriftsmäßig mit Handschuhe und Schutzbrille einkleidet, werden die Zehennägel mittels Fräser grob in Form gebracht sowie die obere Schicht derer abgetragen. Dazu werden auch die immer wieder Respekt einflößenden Nagelscheren eingesetzt, die wuchtiger als eine herkömmliche Nagelschere wirken - ist der Nagel einer Zehe doch etwas ausgeprägter als der eines Fingers. Anschließend geht es an die feinere Bearbeitung der Nagelfalz, was meiner Meinung nach den anspruchsvollsten Teil der Arbeit eines Fußpflegers und -Pflegerin darstellt, da hier oftmals gegen eingewachsene Nägel und andere Hürden angegangen werden muss. Aber die Möglichkeiten zur Behandlung derer lernen die Schülerinnen und Schüler ja gerade in ihrem Unterricht und üben sie dann an einem Abend wie diesen aus.
(All photos: © Ralf Michael Benfer/benfisworld.blogspot.com)

Sind die Nägel dann poliert und anschließend samt Falz gereinigt und desinfiziert, geht es an die leidige Hornhaut der Füße. Egal wie viel angewachsen ist, sie wird an beiden Füßen ein gutes Drittel abgetragen. Nicht selten müssen dann auch mal lästige Hühneraugen bekämpft werden. Im übrigen schaut der/die gelernte Fußpfleger/-in beim gesamten Ablauf nach versteckten möglichen Tücken wie zum Beispiel Muttermale, die dem Behandelten bei der täglichen Pflege womöglich nicht auffallen. Mit ein wenig speziellem Öl werden die einzelnen Fußnägel dann noch eingerieben, wenn keine Lackierung erwünscht ist. Diese habe ich natürlich abgelehnt. Leider war ich dann auch bei der Massage mit einem wohltuendem Balsam raus, da dies bei Krampfadern nicht anzuraten ist. Trotzdem: mit der rundum Pflege meiner Füße konnte ich sehr dankbar nach Hause schweben - so fühlt sich es dann einfach an - und hoffen als 'Versuchs-Kunde' ein wenig auf dem Weg bis hin zur Prüfung zum anerkannten Fußpfleger oder -Pflegerin geholfen zu haben...


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